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So war der Tag: EZB und US-Wirtschaft helfen

Ein überraschend kräftiger Jahresendspurt der US-Wirtschaft und der Geldsegen der EZB für die Banken der Euro-Zone haben den Börsen am Mittwoch nur vorübergehend ins Plus geholfen. Pessimistische Aussagen von Notenbank-Chef Ben Bernanke über die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt sorgten dann jedoch für Ernüchterung.

Ein überraschend kräftiger Jahresendspurt der US-Wirtschaft und der Geldsegen der EZB für die Banken der Euro-Zone haben den Börsen am Mittwoch nur vorübergehend ins Plus geholfen. Pessimistische Aussagen von Notenbank-Chef Ben Bernanke über die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt sorgten dann jedoch für Ernüchterung. Der Dax fiel bis zum Handelsschluss um 0,5 Prozent auf 6856 Punkte. Auch die US-Börse drehte ins Minus. Der M-Dax verlor 0,1 Prozent auf 10 430 Zähler, der Tec-Dax rutschte um 0,5 Prozent auf 771 Punkte.

Die US-Wirtschaft wuchs im vierten Quartal überraschend stark. Das Bruttoinlandsprodukt legte mit einer Jahresrate von 3,0 Prozent zu. Das ist der beste Wert seit Frühjahr 2010 – und mehr als Experten erwartet hatten. „Das belegt eine stete Verbesserung trotz der starken Schwankungen am Markt im vergangenen Jahr“, sagte Tim Ghriskey, Chef-Investmentstratege bei Solaris Group. „Und es zeigt, dass wir auch nicht ansatzweise Gefahr laufen, wieder in eine Rezession zu rutschen.“

Der Dreijahrestender der EZB, mit dem die Europäische Zentralbank 800 Banken insgesamt rund 530 Milliarden Euro lieh, stieß am Markt auf unterschiedliche Reaktionen. Der Ton war eher verhalten. Die meisten Experten hatten mit einer etwas kleineren Größenordnung gerechnet. Jörg Zeuner, Chefökonom der VP Bank sagte: „Die bereits in den vergangenen Wochen erkennbare Erholung im Finanzsektor dürfte sich damit fortsetzen. Die strukturellen Schwächen der Banken bleiben allerdings bestehen.“ Ralf Umlauf von der Helaba sagte: „Insgesamt liegt das Zuteilungsvolumen im Rahmen der Erwartungen. Die reichliche Liquiditätsversorgung sollte dazu beitragen, eine Kreditklemme zu verhindern und einer erneuten Zuspitzung der Schuldenkrise entgegenzuwirken.“

Unter den Einzelwerten notierten Commerzbank-Aktien mit einem Plus von 1,1 Prozent in der Dax-Spitzengruppe. Noch gefragter waren RWE-Papiere, die nach positiven Analystenkommentaren um 1,6 Prozent zulegten. An die Dax-Spitze rückte am Abend das Metro-Papier mit einem Plus von 1,7 Prozent. Lufthansa-Titel (plus 0,8 Prozent) profitierten vom gerichtlichen Streikverbot am Frankfurter Flughafen.

Im M-Dax stand Kabel Deutschland mit einem Gewinn von 4,4 Prozent ganz oben. Händler führten dies auf den kolportierten Börsengang des niederländischen Kabelnetzbetreibers Ziggo zurück, dessen Unternehmenswert Spekulationen zufolge um bis zu neun Prozent über dem von Kabel Deutschland liegen soll.

Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,49 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 131,35 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,01 Prozent auf 140,08 Punkte. Der Kurs des Euro ging zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3443 (Dienstag: 1,3454) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7439 (0,7433) Euro. Tsp

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