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So war der Tag: Geldpolitik belastet den Dax

Die Sorgen um ein Ende der Politik des billigen Geldes haben den Dax am Mittwoch klar ins Minus gedrückt. Der Leitindex sank um 2,8 Prozent auf 6784 Punkte.

Die Sorgen um ein Ende der Politik des billigen Geldes haben den Dax am Mittwoch klar ins Minus gedrückt. Der Leitindex sank um 2,8 Prozent auf 6784 Punkte. Das Börsenbarometer war bereits am Vortag im späten Handel ins Minus gerutscht und wieder unter die wichtige Marke von 7000 Punkten gefallen. Der M-Dax verlor zuletzt 3,1 Prozent auf 10 515 Punkte, und der Tec-Dax büßte 2,8 Prozent ein auf 775 Punkte.

Die US-Notenbank Fed dreht den Geldhahn wohl nicht noch weiter auf und hat damit die Anleger an den europäischen Aktienmärkten auf dem falschen Fuß erwischt. Immer weniger US-Notenbanker sprechen sich für eine zusätzliche Geldspritze zur Ankurbelung der US-Konjunktur aus, wie aus dem jüngsten Sitzungsprotokoll der Fed hervorgeht. „Das ist für den Markt eine große Enttäuschung, die Aussicht auf billige und überbrodelnde Liquidität ist doch zu verlockend“, sagte ein Händler. Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ den Leitzins derweil wie erwartet bei 1,00 Prozent. Für Verunsicherung sorgte auch Spanien, das sich am Kapitalmarkt zu höheren Zinsen als zuletzt mit Geld eingedeckt hat.

Für Gesprächsstoff am deutschen Aktienmarkt sorgte das Verbot von Nachtflügen am Frankfurter Flughafen. Zwischen 23 Uhr und 5 Uhr seien keine Starts und Landungen an Deutschlands größtem Luftdrehkreuz erlaubt, urteilte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Lufthansa- und Fraport-Aktien weiteten daraufhin ihre Verluste aus. Lufthansa-Papiere zählten im Dax mit einem Abschlag von 4,6 Prozent zu den größten Verlierern, im M-Dax gaben Fraport um drei Prozent nach. „Die Entscheidung ist nicht überraschend gekommen – für die Lufthansa wiegt sie aber schwerer als für den Flughafenbetreiber Fraport“, sagte ein Händler. Ein Nachtflugverbot kostet Lufthansa Cargo nach eigenen Angaben im Jahr 40 Millionen Euro Gewinn.

Daneben gerieten im Dax Infineon-Titel mit einem Abschlag von 5,7 Prozent unter Druck. Ein Händler begründete das Minus mit der Umsatzwarnung des US-Speicherchipherstellers San-Disk. Europaweit standen Technologiewerte unter Druck, der Branchenindex verlor 2,1 Prozent. Unter den Einzelwerten standen Autoaktien nach der Bekanntgabe der US-Absatzzahlen für den abgelaufenen Monat im Fokus. Porsche-Titel verloren 2,4 Prozent. Die Papiere von BMW und Volkswagen büßten 2,1 beziehungsweise 2,7 Prozent ein. Daimler-Aktien gaben am Tag der Hauptversammlung 2,3 Prozent nach.

Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,53 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 131,30 Punkte. Der Bund-Future aber stieg um 0,66 Prozent auf 138,70 Punkte. Der Kurs des Euro gab nach. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3142 (Dienstag: 1,3315) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7609 (0,7510) Euro. Tsp

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