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So war der Tag: Griechen blockieren den Dax

Vor der wichtigen Abstimmung des griechischen Parlaments über das Sparpaket der Regierung hat die Unsicherheit am Aktienmarkt zugenommen. Der Dax gab am Montag zeitweise nach und lag bei Handelsschluss nahezu unverändert (minus 0,2 Prozent) bei 7107 Zählern.

Vor der wichtigen Abstimmung des griechischen Parlaments über das Sparpaket der Regierung hat die Unsicherheit am Aktienmarkt zugenommen. Der Dax gab am Montag zeitweise nach und lag bei Handelsschluss nahezu unverändert (minus 0,2 Prozent) bei 7107 Zählern. Für den M-Dax ging es um 0,5 Prozent auf 10 456 Punkte nach unten. Der Tec-Dax büßte unter anderem aufgrund einiger schwacher Solarwerte 1,2 Prozent auf 856 Punkte ein.

Alle Aufmerksamkeit richte sich auf Griechenland, sagte ein Händler. Die Märkte würden von einer allgegenwärtigen Nervosität bestimmt. Ähnlich sah es Marktstratege Carsten Klude von der Hamburger Privatbank M.M. Warburg. „Diese Woche stehen wichtige politische Entscheidungen in Griechenland an“, sagte er mit Blick auf die für Mittwoch geplante Abstimmung des Parlaments über das Sparpaket der Regierung in Athen. „Weil hier ein enger Ausgang zu erwarten ist, bleibt die Ungewissheit zunächst erhalten.“ Zudem gebe es vor dem Start der Berichtssaison von Unternehmensseite kaum Neuigkeiten. Das Parlament in Athen hatte am Morgen die Beratungen aufgenommen.

Die Zustimmung der Abgeordneten ist Voraussetzung dafür, dass die dringend benötigten Finanzhilfen ausgezahlt werden. Anders als beim Vertrauensvotum für Ministerpräsident Giorgos Papandreou hängt das Ja am seidenen Faden. „Die Gefahr einer griechischen Staatspleite und deren Konsequenzen ist inzwischen nicht mehr so neu für Anleger“, sagte Analyst Julian Wentzel von Macquarie zu den vergleichsweise bescheidenen Verlusten am Aktienmarkt.

Händlern zufolge belastete die Sorge, dass neue, strengere Eigenkapitalregeln für systemrelevante Banken zu neuen Problemen führen könnten. Auch angesichts der von der Politik geforderten Beiträge zur Griechenlandhilfe legten Investoren ihr Geld lieber in anderen Werten an. Die internationalen Bankenaufseher hatten am Wochenende beschlossen, dass die weltweit wichtigsten Institute ihre Risiken künftig mit mehr Eigenkapital unterlegen müssen. Commerzbank-Aktien verloren am Dax-Ende fünf Prozent, Deutsche-Bank-Aktien 1,4 Prozent.

Europaweit zählten Chemiewerte zu den größten Verlierern, nachdem die niederländische Akzo Nobel die Anleger mit einer Gewinnwarnung schockiert hatte. Der Sektorindex fiel um ein Prozent. BASF-Titel gaben um ein Prozent nach, obwohl der Konzern seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigte. Henkel-Aktien verloren 2,4 Prozent.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,59 (Freitag: 2,61) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 124,66 Punkte. Der Bund Future lag mit 0,23 Prozent im Minus bei 127,16 Punkten. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,4205 (1,4220) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7040 (0,7032) Euro. Tsp

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