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So war der Tag: Italien beruhigt die Händler

Gut verlaufene Anleihe-Auktionen in Spanien und Italien haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag Aufwind verliehen. Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA ließen am Nachmittag jedoch einen Teil der Gewinne abbröckeln.

Gut verlaufene Anleihe-Auktionen in Spanien und Italien haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag Aufwind verliehen. Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA ließen am Nachmittag jedoch einen Teil der Gewinne abbröckeln. Mit plus 0,4 Prozent auf 6179 Punkte schloss der Dax unter der Marke von 6200 Punkten, die er am Vormittag erstmals seit Ende Oktober wieder übersprungen hatte. Der M-Dax der Nebenwerte legte um 0,7 Prozent auf 9535 Punkte zu, der Technologieindex Tec-Dax gewann 1,2 Prozent auf 722 Punkte.

Spanien hat am Donnerstag doppelt so viel Kapital eingesammelt wie anvisiert und Italien hat sich zu erheblich günstigeren Konditionen Mittel besorgt. Die daraufhin ausbrechende Euphorie wurde am Nachmittag aber etwas von Konjunkturdaten aus den USA getrübt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren stärker als erwartet gestiegen. Zudem enttäuschten die Einzelhandelsumsätze für Dezember. Mit dem unverändert gebliebenen Leitzins blieb eine Überraschung seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) dagegen aus. Viele Analysten rechnen aber damit, dass die Notenbank bei ihren Sitzungen im Februar und März die Zinsen senkt.

Die Douglas-Aktien verbuchten im M-Dax ein spektakuläres Kursplus von mehr als einem Viertel. Die Gründerfamilie will sich den vollen Zugriff auf das Unternehmen sichern. Im Dax rückten dank der guten Anleihe-Auktionen die Bankenwerte an die Spitze, allen voran Commerzbank-Papiere: Sie setzten ihren Lauf der beiden Vortage mit einem kräftigen Plus von 5,8 Prozent fort. Nach Meinung von Colin McLean, Direktor bei SVM Asset Management, zahlt sich mittlerweile das Engagement der Europäischen Zentralbank aus, die Banken über Tender mit Geld zu versorgen. „Die EZB scheint genügend zu tun, um der Branche die Refinanzierungssorgen zu nehmen. Jetzt ist der Zeitpunkt, in Banken zu investieren, die keine weiteren Kapitalspritzen brauchen.“

Im M-Dax litten die Titel von Sky Deutschland mit Verlusten von 2,7 Prozent unter einer drohenden Beteiligung von Vodafone im Bieterstreit um die Bundesliga-Übertragungsrechte. Im Tec-Dax schossen die Solarwerte nach oben. Spekulationen auf ein Interesse von RWE an Solarworld wurden zwar von beiden Seiten dementiert, die Aktien des Solarmodulbauers legten trotzdem um 10,3 Prozent zu. Auch Centrotherm und SMA Solar waren mit Aufschlägen von 11,3 und 3,8 Prozent gefragt.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,49 Prozent (Mittwoch: 1,52 Prozent). Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 131,52 Punkte. Der Bund Future sank um 0,11 Prozent auf 139,19 Punkte. Der Euro stieg. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs noch auf 1,2736 (1,2718) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7852 (0,7863) Euro gekostet.Tsp

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