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So war der Tag: Italien schreckt Anleger

Die Unsicherheit darüber, ob Italien womöglich der neue Brennpunkt der Schuldenkrise wird, hat dem Dax am Montag deutliche Verluste beschert. Der Leitindex rutschte um 2,3 Prozent auf 7230 Punkte ab, nachdem er Ende vergangener Woche bereits deutlich nachgegeben hatte.

Die Unsicherheit darüber, ob Italien womöglich der neue Brennpunkt der Schuldenkrise wird, hat dem Dax am Montag deutliche Verluste beschert. Der Leitindex rutschte um 2,3 Prozent auf 7230 Punkte ab, nachdem er Ende vergangener Woche bereits deutlich nachgegeben hatte. Einen solchen Tagesverlust hatte der Dax seit Mitte März nicht mehr erlitten. Der M-Dax mittelgroßer Werte gab um 2,3 Prozent auf 10 813 Punkte nach, der Tec-Dax verlor 2,4 Prozent auf 877 Punkte.

„Der Markt ist hochnervös“, sagte Jochen Intelmann, Chefvolkswirt von der Hamburger Sparkasse. Zum einen werde diskutiert, ob nun auch noch Italien Hilfe benötige, zum anderen sei das US-Schuldenproblem nach wie vor ungelöst. Die Euro-Finanzminister waren zum Wochenbeginn in Brüssel zusammengekommen, um über Griechenland, aber auch über Italien zu sprechen. In Washington ringen Demokraten und Republikaner weiter um einen Kompromiss bei der Erhöhung der Schuldenobergrenze. Händlerin Anita Paluch von ETX Capital sagte, der jetzt in den Fokus gerückte Schuldenberg Italiens in Höhe von 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gefährde die Kreditwürdigkeit der gesamten Eurozone, wenn nicht schnell die richtigen Maßnahmen ergriffen würden.

Die Lage an den Rentenmärkten Italiens und auch Spaniens trübte sich weiter ein. Die Risikoaufschläge für Staatstitel mit zehnjähriger Laufzeit stiegen auf neue Rekordstände.

Ein Börsianer bezeichnete die neuerliche Unsicherheit als Gift für die Finanzwerte. Commerzbank-Aktien rutschten mit minus 8,6 Prozent an das Dax-Ende, Papiere der Deutschen Bank verbilligten sich um 3,4 Prozent. Für Allianz-Aktien ging es um 4,1 Prozent nach unten.

Sehr schwach entwickelten sich auch die Autowerte. Volkswagen-Vorzüge büßten 3,3 Prozent und Daimler-Aktien 2,6 Prozent ein, belastet von pessimistischen Aussagen des französischen Konkurrenten Renault zum europäischen Markt und Sorgen um die Weltkonjunktur. Nach einem verlorenen Patentstreit gegen die Novartis-Tochter Hexal um die Verhütungspille Yasmin ging es für die Aktien von Bayer um 2,3 Prozent bergab. Lufthansa-Titel litten mit einem Abschlag von 3,4 Prozent unter der gestrichenen Kaufempfehlung der UBS. RWE-Aktien profitierten zunächst von Spekulationen, dass der russische Gazprom-Konzern möglicherweise Ankerinvestor werden könnte, gaben dann aber nach. Metro-Aktien standen als einziger Wert mit 1,2 Prozent im Plus.

Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere deutlich auf 2,53 (Freitag: 2,70) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,72 Prozent auf 125,25 Punkte. Der Bund Future lag mit 1,20 Prozent im Plus bei 128,98 Punkten. Der Euro geriet deutlich unter Druck, die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,4056 (1,4242) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7114 (0,7022) Euro.Tsp

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