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So war der Tag: Kurzes Aufbäumen

Der überraschende Anstieg des an der Börse viel beachteten Einkaufsmanagerindexes für den Großraum Chicago hat am Donnerstag die Anleger zeitweise an den Aktienmarkt gelockt. Doch dem kurzen Aufbäumen der Kurse folgte am Abend die Korrektur.

Der überraschende Anstieg des an der Börse viel beachteten Einkaufsmanagerindexes für den Großraum Chicago hat am Donnerstag die Anleger zeitweise an den Aktienmarkt gelockt. Doch dem kurzen Aufbäumen der Kurse folgte am Abend die Korrektur. Der Dax kletterte vorübergehend um bis zu 1,5 Prozent und fiel zum Handelsschluss wieder um 0,3 Prozent auf 6229 Punkte zurück. In beide Richtungen folgte er der Wall Street. Auch der M-Dax fiel um 0,2 Prozent auf 8768 Punkte; der Tec-Dax gewann 0,5 Prozent auf 781 Punkte.

Die Einkaufsmanager für Chicago hatten für September einen Anstieg des Konjunkturbarometers auf 60,4 von 56,7 Punkten im August ausgewiesen. Analysten hatten mit einem Stand von 55,9 Zählern gerechnet. „Die Zahl ist eine sehr willkommene Überraschung“, erklärte ein Börsianer. Vermutlich sei der Anstieg auf die wieder gut laufende Autobranche zurückzuführen. Unterstützung lieferten auch andere US-Konjunkturdaten: Sowohl die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten als auch die dritte US-BIP-Schätzung fiel etwas besser als vom Markt erwartet aus. Nach Meinung von Fondsmanager Günther Gerstenberger von der PEH Wertpapier AG fehlt dem Markt allerdings derzeit ein beherrschendes Thema. „Dem Markt fehlt derzeit ein Grund, um deutlich nach oben oder nach unten zu gehen.“

Sowohl die Monats- als auch die Quartalsbilanz der Aktienmärkte kann sich aber sehen lassen: Im zu Ende gehenden Monat stieg der Dax um gut fünf Prozent. Das war das größte Kursplus in einem September seit 1997. Auf das Quartal gesehen betrug das Plus gut vier Prozent. Dennoch beurteilen viele Börsianer die weitere Entwicklung skeptisch. „Die Risiken für einen Abwärtstrend sind insgesamt gestiegen“, sagt etwa Helaba-Marktanalyst Christian Schmidt. „Es gibt kaum Nachrichten, die Investoren dazu veranlassen könnten, ihre Bestände aufzustocken.“

Mehrere Unternehmen äußerten sich am Donnerstag optimistisch zum Geschäftsverlauf, nicht alle konnten aber davon profitieren. Während die Aktien von Thyssen-Krupp und Daimler Gewinne von 1,4 und 0,4 Prozent verbuchten, fielen die Papiere von VW um 1,6 Prozent. Dabei hatte Europas größter Autobauer einen neuen Absatzrekord erzielt, wie Konzernchef Martin Winterkorn am Vorabend des Autosalons in Paris gesagt hatte. Thyssen-Krupp-Chef Ekkehard Schulz hatte sich mit Blick auf die weltweite Stahl-Nachfrage optimistisch gezeigt. Und Daimler hat offenbar auch im September mehr Autos verkauft.

Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere erneut bei 1,98 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 128,37 Punkte. Der Bund Future lag um 0,01 Prozent höher bei 131,82 Punkten. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3648 (Mittwoch: 1,3611) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7327 (0,7347) Euro. Tsp

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