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So war der Tag: Merkel belastet den Euro

Mit ihrer erneuten Absage an eine erhöhte Haftungsobergrenze des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Dax am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Leitindex verlor kurz vor Handelsschluss 0,2 Prozent auf 5774 Zähler, nachdem er zuvor noch 0,7 Prozent fester notiert hatte.

Mit ihrer erneuten Absage an eine erhöhte Haftungsobergrenze des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Dax am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Leitindex verlor kurz vor Handelsschluss 0,2 Prozent auf 5774 Zähler, nachdem er zuvor noch 0,7 Prozent fester notiert hatte. Auch der Euro gab deutlich nach und fiel mit 1,3061 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Merkel hatte sich zuvor wieder gegen eine Haftungsobergrenze des ESM ausgesprochen. In der CDU/CSU-Fraktionssitzung sagte die Kanzlerin nach Angaben von Teilnehmern, dass die Überprüfung der Obergrenze von 500 Milliarden Euro im März zwar in dem EU-Gipfelbeschluss stehe, sie dies aber nicht für nötig halte. „Jede Hoffnung auf mehr Geld, die erstickt wird, führt derzeit zu solch deutlichen Kursreaktionen“, sagte ein Händler. Am Montag hatten Zweifel an den jüngsten Gipfelbeschlüssen zur Lösung der Euro-Krise die Aktienmärkte bereits auf Talfahrt geschickt.

Der besser als erwartet ausgefallene ZEW- Konjunkturindex hatte die Dax-Anleger am Dienstag zunächst etwas zuversichtlicher gestimmt. Die Konjunkturerwartungen der Börsenexperten stiegen im Dezember überraschend um 1,4 auf minus 53,8 Punkte – dies war der erste Anstieg des Barometers nach neun Rückgängen in Folge. Analysten hatten mit einer Abschwächung auf minus 56,5 Punkte gerechnet. Dies dürfte „den Beginn einer Stabilisierungsphase darstellen, auf die in absehbarer Zeit ein Aufwärtstrend folgt“, urteilte Postbank-Analyst Thilo Heidrich. Für Auftrieb im Dax sorgte auch, dass sich der europäische Rettungsfonds EFSF am Dienstag problemlos 1,97 Milliarden Euro von Investoren leihen konnte. Die Nachfrage war groß und die Zinsen für die Anleihe mit dreimonatiger Laufzeit lagen im Schnitt bei 0,2222 Prozent. Dass die Märkte dennoch in Habtachtstellung blieben, machte die Entwicklung an den Rentenmärkten deutlich. Die Renditen der zehnjährigen italienischen oder spanischen Anleihen zogen erneut an.

Bei den Unternehmen stand einmal mehr die Commerzbank im Rampenlicht. Die Aktien rutschten um 4,6 Prozent ab, nachdem das Institut Meldungen zufolge mit der Bundesregierung über neue Staatshilfen spricht. Für Gesprächsstoff sorgte auch Tui. Der Reisekonzern dringt auf eine Einigung über den Verkauf seiner Anteile an der Containerreederei Hapag-Lloyd. Die Aktien rückten mit einem Plus von 2,5 Prozent in die M-Dax-Spitzengruppe.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,65 (Vortag: 1,67) Prozent. Der Rentenindex Rex lag unverändert bei 130,41 Punkten. Der Bund Future verlor 0,09 Prozent auf 136,42 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3181 (Montag: 1,3251) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7587 (0,7547) Euro. Tsp

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