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So war der Tag: Nervosität auf allen Seiten

Der Dax hat am Dienstag zum vierten Mal in Folge mit Verlusten geschlossen. Der Leitindex ging mit einem Minus von einem Prozent bei 5193 Punkten aus dem Handel.

Der Dax hat am Dienstag zum vierten Mal in Folge mit Verlusten geschlossen. Der Leitindex ging mit einem Minus von einem Prozent bei 5193 Punkten aus dem Handel. Das war der niedrigste Stand seit Juli 2009. Für den M-Dax der mittelgroßen Werte ging es um 0,8 Prozent auf 8334 Punkte nach unten, der Technologie-Index Tec-Dax verlor 0,7 Prozent auf 691 Punkte.

Analyst Gregor Kuhn von IG Markets verwies auf die überraschend gesunkenen Auftragseingänge der deutschen Industrie als Belastungsfaktor. Zuvor hatte sich der Dax dank der Intervention der Schweizer Nationalbank für einen schwächeren Franken noch freundlich entwickelt. Die überraschend gestiegene Stimmung der US-Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor verpuffte am Markt und half auch der Wall Street nicht. „Viele Anleger ignorieren die guten Konjunkturindikatoren konsequent, weil die Euro- und Bankenkrise wie Scheuklappen wirkt“, sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank.

Vor allem der Zustand der Finanzindustrie bereitet den Anlegern Sorgen, besonders in Europa. „Der Markt nimmt hohe Abschreibungen von Staatsanleihen vorweg“, begründete ein Händler die Flucht der Anleger aus den Finanzwerten. Frederic Oudea, Chef der französischen Großbank Société Générale, warnte auf einer Konferenz in Frankfurt vor schmelzenden Gewinnen der Branche in den nächsten Jahren. Die Ratingagentur Standard&Poor's goss mit der Aussage Öl ins Feuer, die Aussichten für die Banken hätten sich eingetrübt. Herabstufungen seien auf mittlere Sicht denkbar.

Im EuroStoxx50 zählten die Aktien der französischen Banken BNP Paribars, Crédit Agricole und Société Générale sowie der italienischen Intesa Sanpaolo und Unicredit mit Kursverlusten von drei bis 6,5 Prozent zu den größten Verlierern. Die Titel der Deutschen Bank rutschten um 0,9 Prozent ab, nachdem sie schon am Montag neun Prozent verloren hatten.

Die Bayer-Aktien büßten am Dax-Ende 7,5 Prozent ein, was Börsianer damit begründeten, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA zusätzliche Informationen zum Gerinnungshemmer Xarelto eingefordert habe. Dies werde mit dem Blick auf dieses wichtige Medikament als große Belastung empfunden. Die Titel des Halbleiterherstellers Infineon sanken um 2,3 Prozent. Händler verwiesen auf eine Umsatz- und Gewinnwarnung des US-Wettbewerbers Fairchild Semiconductor.

Am deutschen Rentenmarkt lag die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere wie am Vortag bei 1,72 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,19 Prozent auf 130,04 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,18 Prozent auf 138,57 Punkte. Der Kurs des Euro sank auf 1,4002 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,4099 (Montag: 1,4126) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7093 (0,7079) Euro gekostet. Tsp

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