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So war der Tag: Nur eine kurze Feier

Wenig beeindruckt vom EU-Rettungsschirm für Irland haben die deutschen Standardindizes am Montag mit leichten Verlusten geschlossen. Der Markt warte auf „harte Fakten“ und könne bislang nur spekulieren, sagte Marktstratege David Buik von BGC Partners.

Wenig beeindruckt vom EU-Rettungsschirm für Irland haben die deutschen Standardindizes am Montag mit leichten Verlusten geschlossen. Der Markt warte auf „harte Fakten“ und könne bislang nur spekulieren, sagte Marktstratege David Buik von BGC Partners. In kurzzeitiger Begeisterung war der Dax am Morgen über die 6900-Punkteschwelle gerauscht, danach aber ins Minus gerutscht. Dort schloss er mit einem Abschlag von 0,3 Prozent bei 6822 Punkten. Für den M-Dax stand bei 9383 Punkten ebenfalls ein Minus von 0,3 Prozent zu Buche. Der Tec-Dax sank um 0,2 Prozent auf 788 Punkte. Ein Händler kommentierte die Gipfelabfahrt als typisch für Rettungen: Erst werde gefeiert und dann frage man sich: „Was feiern wir hier eigentlich?“

Auf Unternehmensseite standen Finanzaktien auf der Verkaufsliste. Titel der Commerzbank etwa verloren 1,9 Prozent. Deutsche-Bank-Papiere fielen um 1,4 Prozent. Analyst Christian Hamann von der Hamburger Sparkasse verwies auf einen Zeitungsbericht, demzufolge den US-Banken wegen der anstehenden Basel-III-Reform fast 150 Milliarden US-Dollar an Eigenkapital fehlen. Das belastete auch den Bankensektor in Deutschland. Das Blatt bezog sich auf eine Studie der Investmentbank Barclays zu dem Thema. Die Papiere von Thyssen Krupp hingegen gewannen nach einem Bericht des „Handelsblatt“ über einen möglichen Umbau 0,4 Prozent hinzu. Konzernchef Ekkehard Schulz will dem Bericht zufolge wenige Wochen vor seinem Rückzug die Weichen für einen Umbau der defizitären Edelstahlsparte stellen.

Die Aktien deutscher Autobauer profitierten von einer Branchenstudie. VW-Vorzugsaktien und BMW-Titel zogen an der Dax-Spitze um 2,6 und 1,8 Prozent an. In der zweiten Reihe legten die beiden Medientitel ProSiebenSat 1 Media und Sky Deutschland zu. Sie gewannen 2,8 und 3,9 Prozent hinzu. Bei Sky verwiesen Händler auf einen Bericht vom vergangenen Donnerstag, wonach der Sender und die Deutsche Telekom eine Wiederaufnahme ihrer Fernsehzusammenarbeit diskutieren. Im S-Dax setzten die Papiere des Bau- und Möbelzulieferers Pfleiderer ihre Talfahrt fort und brachen um weitere 17,5 Prozent ein.

Der Euro-Stoxx 50 verlor 1,2 Prozent auf 2811 Punkte. Auch die Börsen in Paris und London gaben nach. In den USA tendierten die Börsen zum europäischen Handelsschluss uneinheitlich. Während der Leitindex Dow Jones etwas nachgab, legten die Nasdaq-Indizes zu.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,41 (Freitag: 2,40) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,15 Prozent auf 126,07 Punkte. Der Bund Future legte hingegen um 0,44 Prozent auf 127,97 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel und notierte zuletzt bei 1,3620 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3647 (1,3674) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7328 (0,7313) Euro. Tsp

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