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So war der Tag: Sorge um die Eurozone

Sorgen über die Zahlungsfähigkeit mehrerer Euroländer haben am Mittwoch deutliche Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt ausgelöst. Nach anfänglich moderaten Verlusten ging der Dax mit einem Minus von einem Prozent auf 6719 Punkte aus dem Handel.

Sorgen über die Zahlungsfähigkeit mehrerer Euroländer haben am Mittwoch deutliche Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt ausgelöst. Nach anfänglich moderaten Verlusten ging der Dax mit einem Minus von einem Prozent auf 6719 Punkte aus dem Handel. Der M-Dax der Nebenwerte büßte 0,8 Prozent auf 9429 Punkte ein. Der Tec-Dax sank um 1,3 Prozent auf 814 Punkte.

Der Markt sei besorgt über die Zahlungsfähigkeit etwa von Irland oder auch Portugal, sagte ein Händler und verwies auf die Kursniveaus am Markt für Staatsanleihen. „Die Renditen und Risikoprämien irischer, aber auch portugiesischer Staatsanleihen explodieren derzeit wieder und sind auf einen Rekordstand gestiegen.“ Aus diesem Grund sei auch der Euro erneut belastet worden. „Das führt nun alles in allem zu einem Rücksetzer nach der jüngsten Rally.“ Der Euro sank unter die Marke von 1,37 US-Dollar und kostete am Abend 1,3693 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3770 (1,3945) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7262 (0,7171) Euro.

Dass es im Dax nicht noch stärker abwärts ging, lag an den Versorgertiteln, die nach langer Zeit wieder für Rückenwind sorgten, wie Marktstratege Thilo Müller vom Fondsberater MB Fund Advisory sagte. So legten die Aktien von Eon um 2,2 Prozent zu und reagierten damit auf Aussagen von Vorstandschef Johannes Teyssen zum geplanten tiefgreifenden Umbau des größten deutschen Versorgers. Zudem wurde das Festhalten an der Dividendenpolitik begrüßt. Die Aktien des Konkurrenten RWE, der seine Zahlen an diesem Donnerstag vorlegen will, verteuerten sich um 1,1 Prozent. Zudem kursierten Gerüchte, der Konzern könnte seine Jahresprognosen anheben.

Favorit im Dax waren die Aktien von Henkel. Sie erreichten nach Zahlenvorlage und erneuter Prognoseanhebung ein Rekordhoch: Mit plus 9,8 Prozent gingen sie aus dem Handel. Ein Händler nannte die Resultate „großartig“. Lob gab es auch für die Zahlen der Allianz. Der Versicherungskonzerns habe „auf allen Ebenen besser als erwartet“ abgeschnitten, sagte ein Börsianer. Stark sei insbesondere das Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen gewesen. Wegen Gewinnmitnahmen stand dennoch ein Minus von 2,5 Prozent zu Buche.

An der M-Dax-Spitze lagen die Aktien der Hannover Rück mit plus 3,2 Prozent. Der Rückversicherer hatte seine Gewinnerwartungen kräftig nach oben geschraubt. Nach einer Gewinnwarnung verloren die Aktien von Roth & Rau mit 11,3 Prozent. Börsianer nannten die Zahlen des Tec-Dax-Unternehmens „fürchterlich“.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,18 (Vortag: 2,12) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,45 Prozent auf 127,30 Punkte. Der Bund Future verlor 0,31 Prozent auf 129,96 Punkte. Tsp

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