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So war der Tag: Wechselspiel der Kräfte

Der Dax konnte sein Plus am Donnerstag nur mit Mühe und Not verteidigen. Nach einer Berg- und Talfahrt stand der deutsche Leitindex zum Handelsschluss 0,1 Prozent höher bei 5408 Punkten.

Der Dax konnte sein Plus am Donnerstag nur mit Mühe und Not verteidigen. Nach einer Berg- und Talfahrt stand der deutsche Leitindex zum Handelsschluss 0,1 Prozent höher bei 5408 Punkten. Der M-Dax der mittelgroßen Werte stieg um deutlichere 0,8 Prozent auf 8787 Punkte. Der Technologiewerte-Index Tec-Dax stieg um 0,8 Prozent auf 721 Punkte.

Marktbeobachtern zufolge belasteten kritische Aussagen von EZB-Chef Jean-Claude Trichet zum Wirtschaftswachstum und schwache wöchentliche US-Arbeitsmarktdaten den Handel. Dagegen hätten Hoffnungen auf eine Rede von US-Präsident Barack Obama über ein hunderte Milliarden Dollar schweres Jobprogramm gestützt. Ein Börsianer sprach von einem „Wechselspiel der Kräfte“. Andreas Lipkow von der Wertpapierhandelsbank MWB Fairtrade verwies zudem auf eine abwartende Haltung vor einer Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke. Daher sei es dem Dax „schwer gefallen, ein Eigenleben zu entwickeln“.

Favoriten waren die zuletzt schwer gebeutelten Finanzwerte. Aufwärts ging es bis zuletzt für die Aktien der Deutschen Bank. Sie verteidigten gegen den schwachen Markt ein Plus von 2,4 Prozent. Rückenwind gab es durch ein bestätigtes Gewinnziel. Der deutsche Bankenprimus hält seinen anvisierten operativen Vorsteuergewinn von zehn Milliarden Euro im Jahr 2011 „weiterhin für erreichbar“, sieht aber kurzfristig signifikante Unsicherheiten. Auch die Commerzbank legten erst zu, sanken im Laufe des Nachmittags aber wieder auf ein Minus von 0,4 Prozent. Dagegen gehörten die Aktien der Deutschen Börse bis zuletzt mit 2,2 Prozent zu den Gewinnern. Einige Aktienhändler sehen den Börsenbetreiber kurzfristig als Profiteur der anhaltenden Marktturbulenzen.

Auf der Verliererseite standen dagegen K+S. Händler begründeten das Minus von 1,5 Prozent mit einer Herunterstufung durch Morgan Stanley. Die Analysten der Bank hätten die Einstufung der Titel des Düngemittel-Herstellers von „Halten“ auf „Verkaufen“ gesenkt.

Die Papiere des Spezialchemiekonzerns Wacker Chemie profitierten im M-Dax hingegen von einer Hochstufung und stiegen um 3,8 Prozent. Die Aktien von Axel Springer zogen um 0,4 Prozent an. Der Chefredakteur der des Springer-Flaggschiffs „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, hatte in einem „Handelsblatt“-Interview gesagt, er peile dieses Jahr einen Rekordgewinn an.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,70 Prozent (Mittwoch: 1,72 Prozent). Der Rentenindex Rex gab um 0,04 Prozent auf 130,02 Punkte nach. Der Bund Future verlor 0,59 Prozent auf 136,99 Punkte. Auch der Kurs des Euro ist nach der Zinsentscheidung gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4044 (1,4036) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7121 (0,7125) Euro. Tsp

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