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Große Pläne. Solar Millennium will in den USA an zwei Standorten solarthermische Kraftwerke bauen. Foto: picture-alliance/dpa

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Wirtschaft: Solar Millennium verfehlt Ziel Kraftwerksbau in USA verzögert sich weiter

Düsseldorf - Streit mit seinem Ex-Vorstandschef Utz Claassen und mehrmals korrigierte Gewinn- und Umsatzprognosen – Solar Millennium kommt nicht zur Ruhe. Jetzt hat der Betreiber von Solarkraftwerken auch seine zuvor bereits gesenkte Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2009/10 nicht erreicht: Statt eines Umsatzes von 150 Millionen Euro schaffte das Erlanger Unternehmen nur 136 Millionen Euro.

Düsseldorf - Streit mit seinem Ex-Vorstandschef Utz Claassen und mehrmals korrigierte Gewinn- und Umsatzprognosen – Solar Millennium kommt nicht zur Ruhe. Jetzt hat der Betreiber von Solarkraftwerken auch seine zuvor bereits gesenkte Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2009/10 nicht erreicht: Statt eines Umsatzes von 150 Millionen Euro schaffte das Erlanger Unternehmen nur 136 Millionen Euro.

Ein Firmensprecher begründete dies „mit großen Kraftwerkprojekten in den USA, deren Finanzierung sich verschoben hat“. So hatte die Finanzierung zweier Solarkraftwerke im US-Bundesstaat Kalifornien schon im Oktober zu korrigierten Geschäftszahlen geführt. Ursprünglich wollte Solar Millennium im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 350 Millionen Euro erreichen. „Die erfolgreiche Umsetzung der beiden Solarkraftwerke in den USA sollte über die nächsten Jahre hinweg einen signifikanten Teil des operativen Geschäfts mit kontinuierlichen und stabilen Umsatzerlösen sichern“, betonte Solar-Millennium-Finanzvorstand Oliver Blamberger. Im kalifornischen Blythe sind solarthermische Kraftwerke mit einer Leistung von 1000 Megawatt geplant.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kam mit 0,7 Millionen Euro nur leicht über die Nulllinie. Damit fiel es zwar etwas besser aus als die korrigierte Prognose, die von einem „ausgeglichenen bis leicht negativen Ebit“ ausging. Doch das Unternehmen verdiente viel weniger als die ursprünglich geplanten 45 Millionen Euro. Das hing auch mit außergewöhnlichen Belastungen zusammen. Dazu gehört die Prämie, die Claassen für seinen Amtsantritt und das Erreichen bestimmter Ziele erhalten hatte. Claassen war im März nach wenigen Wochen im Amt wieder ausgeschieden. Seitdem streiten sich Solar Millennium und Claassen um die Prämie. Um künftig laufende, aber noch nicht abgerechnete Projekte, zu berücksichtigen, nennt Solar Millennium die Betriebsleistung als neue Kennzahl. Auch sie ging im vergangenen Jahr von 220 Millionen auf 186 Millionen Euro zurück. Eine Prognose für das neue Geschäftsjahr wagt das Unternehmen nicht. „Erst wenn die Finanzierung der großen US-Projekte steht, werden wir eine Prognose abgeben“, sagte ein Firmensprecher. Die endgültigen Zahlen sollen am 3. März bekannt gegeben werden. Georg Weishaupt (HB)

Georg Weishaupt (HB)

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