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Wirtschaft: Solarstrom-Programm für Berlin

Bewag will 40 Mill.DM bereitstellen / Kostenorientierte Einspeisevergütung VON DANIEL WETZEL Berlin.

Bewag will 40 Mill.DM bereitstellen / Kostenorientierte Einspeisevergütung VON DANIEL WETZEL

Berlin.Der Berliner Energieversorger Bewag will bis zum Jahre 2000 rund 40 Mill.DM zur Förderung regenerativer Energien bereitstellen.Im Rahmen des Bewag-Programms "Energie 2000" können interessierte Bürger Zuschüsse für Solardächer beantragen und den erzeugten Strom gegen eine "kostenorientierte Vergütung" in das Netz der Bewag einspeisen."Das neue Programm will Anreize bieten, um gemeinsam mit der Berliner Bevölkerung, der regionalen Wirtschaft und dem Land Berlin den Brennstoffverbrauch und somit die Schadstoffemissionen in der Stadt zu senken", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft, Dietmar Winje am Montag."Im solaren Zeitalter will die Bewag bei der modernen Sonnenenergienutzung Marktführer sein." Berlins Umweltsenator Peter Strieder unterzeichnete zusammen mit Winje am Montag einen Kooperationsvertrag, in dem die Ziele des Programms "Energie 2000" festgeschrieben sind.Strieder zeigte sich zuversichtlich, daß durch das Programm bis zum Jahr 2000 in Berlin zusätzliche Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 10.000 Megawatt installiert werden können - nach Auskuft Strieders ungefähr das Vierfache dessen, was heute bundesweit an Solarstromkapazitäten zur Verfügung steht."Berlin wird Solarhauptstadt", sagte Strieder."Nach mehr als einjährigen Verhandlungen wurde ein Programm entwickelt, mit dem Berlin nunmehr eine Spitzenposition bei der Förderung regenerativer Energien einnimmt." Demnach zahlt die Bewag bei privaten Solaranlagen 50 Prozent der Investitionskosten und vergütet den daraus in Netz abgegebenen Strom mit maximal 81 Pfennig pro Kilowattstunde.Die Vergütungshöhe werde für 15 Jahre festgeschrieben.Besonderes Kennzeichen des Bewag-Programms ist sogenannte "Solarstrombörse".Danach schreibt die Bewag in jedem Jahr die Teilnahme an dem Fördertopf neu aus, sodaß nur die jeweils preisgünstigsten Anbieter zum Zuge kommen.Dadurch dieses Wettbewerbs-Element sollen neue Innovationen angeregt werden.Die gesellschaftliche Trendumkehr hin zu den erneuerbaren Energien könne man nicht allein durch eine staatliche Subventionswirtschaft erreichen, betonte Strieder: "Wir müssen die Anbieter gegeneinander ins Rennen schicken." Bewag-Vorstand Winje ergänzte, daß die Mittel möglichst breit gestreut werden sollen.Nicht nur Betreiber gewerblicher Solaranlagen, sondern auch private Häuslebauer sollen das Förderprogramm nutzen können.Die geplante Einspeisevergütung von maximal 81 Pfennig pro Kilowattstunde sei zwar "kostenorientiert", jedoch nicht "kostendeckend", betonte der Vorstandschef.Das Programm ziele auf umweltbewußte Kunden, die aus Verantwortung für die natürlichen Lebensgrundlagen bereit seien, mehr zu zahlen.Das Energie 2000-Programm sei ein Maßnahmenbündel, das auch Mieter anspreche, die keine Möglichkeit haben, eine eigene Solaranlage zu errichten, hieß es weiter.Die Bewag plane Photovoltaik-Anlagen, an denen sich umweltbewußte Bürger mit "Anteilsscheinen" beteiligen können.Weitere Punkte des Programm sehen die Verbreitung von standardisierten solarthermischen Anlagen und Wärmepumpen vor.Besondere Födermaßnahmen gibt es für Berliner Schulen, die Solaranlagen errichten wollen.

DANIEL WETZEL

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