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Wirtschaft: Sony Deutschland setzt sich hohe Ziele

Pohler will Werbebudget stark erhöhen / Wachstum im InlandVON WOLFGANG GILLMANN (HB) DÜSSELDORF/KÖLN.Karl Pohler, seit August 1997 Vorsitzender der Geschäftsführung der Sony Deutschland GmbH in Köln, sieht die schlechte Lage der Unterhaltungselektronik-Branche nicht als unabwendbares Schicksal an.

Pohler will Werbebudget stark erhöhen / Wachstum im InlandVON WOLFGANG GILLMANN (HB) DÜSSELDORF/KÖLN.Karl Pohler, seit August 1997 Vorsitzender der Geschäftsführung der Sony Deutschland GmbH in Köln, sieht die schlechte Lage der Unterhaltungselektronik-Branche nicht als unabwendbares Schicksal an.Der neue Chef der deutschen Vertriebsgesellschaft des japanischen Multis glaubt, daß die Hersteller den jahrelangen Trend zu sinkenden Umsätzen, der vielen rote Zahlen bescherte, umkehren oder zumindest abschwächen kann.Nötig dafür sind aus Pohlers Sicht vor allem neue Produkte und mehr Werbung.Neue Geräte und Produkte wie digitale Camcorder, die von Sony stark geförderte Minidisc, Fernseher im Breitbildformat und die digitale Videodisc (DVD) sind für Pohler Beispiele für erfolgreiche Einführungen neuer Gerätefamilien.Vor allem aber vermißt der neue SonyChef den nötigen Einsatz von Werbung."Die Branche hat es seit Jahren versäumt, die Konsumenten über Werbung anzusprechen." Angesichts der schlechten Ertragslage hätten viele Konzerne die Werbebudgets gekürzt."Wir liegen im Vergleich zu den anderen Branchen lediglich auf Rang 16", betont Pohler.Deshalb seien viele Produkte nicht mehr im Gedächtnis der Konsumenten verhaftet geblieben.Sony will in diesem Jahr das Werbebudget massiv um 50 Prozent auf 100 Mill.DM erhöhen."Wir als Marktführer müssen den Markt machen", betont Pohler."Wir wollen die anderen mitziehen." Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik ist nach Einschätzung von Sony im vergangenen Jahr erneut geschrumpft, und zwar stärker als erwartet.Ein Minus von 10 Prozent schätzt Pohler für 1997 nach einem Rückgang von 12 Prozent im Vorjahr.Dies entspricht einem Umsatzverlust für die Branche von rund 1,5 Mrd.DM.Die stärksten Rückgänge gab es mit 16 Prozent im Bereich Hifi, Videorecorder (13 Prozent) und Farbfernseher mit minus 7 Prozent.Für 1998 rechnet Pohler aber aufgrund attraktiver neuer Produkte mit einer Besserung und erwartet lediglich ein Minus von 5 Prozent im Bereich Unterhaltungselektronik.Mit Blick auf die Entwicklung der Branche erwartet Pohler in der Unterhaltungselektronik eine noch stärkere Digitalisierung.Der Computer werde zur Plattform für die Produkte der Konsumelektronik."Alle unsere digitalen Produkte werden eine Schnittstelle zum Computer haben", betont der Sony-Chef.Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten wird Sony Deutschland das Geschäftsjahr 1997/98 Ende März mit einem zweistelligen Plus abschließen.Pohler erwartet einen Umsatz von 2,4 Mrd.DM, was einem Zuwachs von 15 Prozent entsprechen würde."Damit haben wir unseren Anteil von 15,2 auf 16,4 Prozent gesteigert und die Marktführerschaft ausgebaut", sagt Pohler.Für die Unterhaltungselektronik erwird ein Umsatzplus von 8,5 Prozent erwartet.Im Telefongeschäft sieht Pohler gar ein Plus von 20 Prozent.

WOLFGANG GILLMANN (HB)

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