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Am Ende der großen Pipeline. Von Lubmin bei Greifswald wird das Gas über kleinere Leitungen nach Tschechien und ganz Westeuropa verteilt. Ab 2012 geht es weiter.

© dpa

South Stream und Nabucco: Pipeline-Projekte: Im Süden geht es weiter

Russland treibt nun South Stream voran, die EU das Nabucco-Projekt. Nur eine Pipeline kann sich rechnen.

Spätestens ab Sommer 2012, wenn auch der zweite Strang der Nord-Stream-Pipeline fertig verlegt ist, ist Nordwesteuropa gut versorgt. Im Südosten der Union aber herrscht Sorge, in einem Winter erneut von der Gaslieferung abgeschnitten zu werden. Zwei Mal in den vergangenen vier Jahren war das der Fall: Russland, das selbst im Kalten Krieg zuverlässig geliefert hatte, stoppte die Gaszufuhr über Tage, da das Transitland Ukraine angeblich Rechnungen nicht bezahlt hatte. Daher suchen nun sowohl der Lieferant Russland wie auch die Abnehmer aus der EU jeweils nach einer Lösung, mit der möglichst zuverlässig Gas aus Vorderasien nach Süd- und Zentraleuropa geliefert werden kann.

Zwei Projekte sind in konkreter Planung, wobei sich nur eines davon rechnet und daher realisiert werden dürfte: Die Russen planen South Stream. Damit soll ab 2015 Erdgas 3600 Kilometer aus Russland über das Schwarze Meer, an der Ukraine vorbei, nach Österreich und Italien gepumpt werden. Neben Gazprom sind daran die BASF-Tochter Wintershall, die ENI-Gruppe aus Italien und Frankreichs Atomkonzern EDF beteiligt.

Die Alternative wäre die von der EU-Kommission unter Ausschluss Russlands vorangetriebene Nabucco-Pipeline, die 2017 fertiggestellt werden könnte. Sie soll Gas über 3300 Kilometer aus dem Kaspischen Meer über die Türkei bis nach Österreich liefern. Dahinter steht ein Konsortium, an dem auch der deutsche Versorger RWE maßgeblich beteiligt ist. Da der aber seit wenigen Wochen mit Gazprom über gemeinsame Lieferungen und eine Beteiligung verhandelt, steht es schlecht um Nabucco. (kph)

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