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Wirtschaft: Spätestens 2001 will das Joint Venture Nummer Eins in Europa sein

Spätestens im Jahr 2001 will der neue Computer-Riese zur Nummer Eins in Europa aufsteigen. Dann will die Fujitsu Siemens Computer BV am derzeitigen europäischen Markführer, dem US-Hersteller Compaq, vorbeiziehen.

Spätestens im Jahr 2001 will der neue Computer-Riese zur Nummer Eins in Europa aufsteigen. Dann will die Fujitsu Siemens Computer BV am derzeitigen europäischen Markführer, dem US-Hersteller Compaq, vorbeiziehen. An dem Joint Venture des japanischen PC-Herstellers und der Computersparte des deutschen Elektronik-Konzerns sind beide Unternehmen je zur Hälfte beteiligt. Am 1. Oktober soll das neue Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden an den Start gehen.

Schon im nächsten Jahr soll der Umsatz - Fujitsu und Siemens Computer dürften 1999 zusammen sechs Mrd. Euro umsetzen - um ein Viertel auf 7,5 Mrd. Euro zulegen. 2001 sollen 8,5 bis neun Mrd. Euro umgesetzt werden. Über den möglichen Gewinn machten die zuständigen Manager bei der Vorstellung von Fujitsu Siemens Computer in Frankfurt keine Angaben.

Für Rudi Lamprecht, als Bereichsvorstand bei Siemens für Computer zuständig und künftig Chef des neuen Unternehmens, gibt es am Erfolg keinen Zweifel - auch wenn das Computergeschäft den Münchnern in der Vergangenheit nicht immer Freude gemacht hat. "Hier schließen sich zwei Gewinner zusammen", glaubt Lamprecht. Fujitsu und Siemens Computer seien profitabel. Gemeinsam sollen die Gewinne im Joint Venture größer werden. Schon im Jahr 2000 sollen die umsatzabhängigen Kosten um drei bis fünf Prozent gesenkt werden.

Auch wenn sich "zwei Gewinner" zusammenschließen ist die Computersparte von Siemens von den selbst gesteckten Zielen noch entfernt. Die Umsatzrendite von acht bis zehn Prozent ist noch nicht erreicht. Deswegen wurde im Februar ein Kostensenkungsprogramm eingeleitet, dem in den nächsten beiden Jahren 1300 Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Die Jobs bei Fujitsu Siemens Computer sollen allerdings sicher sein. Von den 9000 Beschäftigten des aus steuerlichen Gründen in den Niederlanden angesiedelten Computer-Riesen kommen allein 8000 von Siemens. Bei den Arbeitsplätzen dürfte es nach Einschätzung von Lamprecht keine Einschnitte geben, "weil wir stark wachsen wollen". Ob es möglicherweise sogar neue Jobs gibt, ließ er offen.

Das Angebot des neuen Computer-Unternehmens reicht vom kleinen Notebook bis zum Großrechner. Die meisten der 1000 größten Unternehmen zählen bereits zu den Kunden, aber natürlich sollen über rund 100 000 Vertriebspartner auch die Endverbraucher angesprochen werden.

In den Kulturunterschieden zwischen einem deutschen und einem japanischen Unternehmen sieht Lamprecht kein Problem. Das Risiko sei begrenzt, "schließlich arbeiten Siemens und Fujitsu schon seit 20 Jahren eng zusammen". Bis zur Entwicklung erster gemeinsamer Produkte soll das bisherige Portfolio beider Unternehmen bestehen bleiben.

ro

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