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Wirtschaft: Spargel

Die Sonne bestimmt, was das Gemüse kostet

PREIS DER WOCHE

Sie sind lang, lecker – und wetterfühlig. Spargelstangen sprießen erst, wenn die Sonne den Boden auf zwölf Grad erwärmt hat, die Ernte beginnt bei etwa 16 Grad Bodentemperatur. Das „königliche Gemüse“ kommt jedes Jahr aus dem Süden nach Deutschland, noch bevor hiesige Spargelbauern das große Stechen beginnen. Aktuell kostet das Kilogramm Import-Spargel 5,67 Euro im Durchschnitt, gibt die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP) an. Damit ist Spargel zurzeit weder besonders teuer noch sehr günstig. Vor einem Jahr lag der Durchschnittspreis bei 6,31 Euro, 2002 bei 4,56 Euro.

Solche Preisunterschiede seien normal, sagt Sonja Illert von der ZMP. Schuld ist das Wetter. Die Temperatur bestimmt in erster Linie das Angebot: „Wenn es zwei oder drei Tage richtig heiß ist, reagiert der Spargel unheimlich“, erklärt die Expertin. Ist der Frühling warm, sprießen aus einer einzelnen Spargelstaude viele Stangen, das Angebot ist also groß und der Preis niedrig. Wenn es länger winterlich bleibt, fällt die Ernte kleiner aus und Spargelfreunde müssen mehr bezahlen. Außerdem beeinflusst Ostern den Preis: In der Woche vor den Feiertagen ist die Nachfrage hoch, denn viele Familien planen Spargel im Festtagsmenü ein. Weil Ostern aber im Kalender wandert, liegen zwischen aktuellen und Vorjahres-Preisen manchmal ganze Euros. Über die Jahre wird Spargel in Deutschland billiger, schätzt Illert. Die deutschen Anbauflächen vergrößern sich nämlich stetig: 2001 wuchs Spargel auf 16 800 Hektar, 2003 gab es schon 18218 Hektar Spargelfelder. Laut Bauernverband ist daher die deutsche Ernte in den vergangenen fünf Jahren um die Hälfte gewachsen. Foto: ddp

Ragna Sieckmann

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