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Wirtschaft: Sparkassen regional engagiert

ZU GAST BEIM TAGESSPIEGEL - Ost-Verbands-Präsident: Für Erhalt des öffentlichen Auftrags BERLIN (mot).Die ostdeutschen Sparkassen behalten sich eine Zustimmung zur geplanten Fusion der Berliner Bankgesellschaft mit der Norddeutschen Landesbank vor, solange für das Institut keine gemeinsame geschäftspolitische Zielrichtung erkennbar ist.

ZU GAST BEIM TAGESSPIEGEL - Ost-Verbands-Präsident: Für Erhalt des öffentlichen Auftrags

BERLIN (mot).Die ostdeutschen Sparkassen behalten sich eine Zustimmung zur geplanten Fusion der Berliner Bankgesellschaft mit der Norddeutschen Landesbank vor, solange für das Institut keine gemeinsame geschäftspolitische Zielrichtung erkennbar ist."Die Vorteilhaftigkeit der Konstruktion ist uns bislang noch nicht klar", sagte am Donnerstag der Präsident des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Rainer Voigt, in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel.Offen sei, wie der öffentlich-rechtliche Auftrag der Landesbanken mit den privatwirtschaftlichen Zielen der Geldhäuser zu vereinbaren sei."Die Frage ist, wie sich das Ganze steuern läßt", sagte Voigt.Zudem seien die Risiken, die sich aus der heterogenen Struktur der fusionierten Bank ergeben könnten, noch nicht diskutiert worden.Erst, wenn diese Fragen beantwortet seien, könnten die Ost-Sparkassen eine abschließende Bewertung der Fusion vornehmen. Zum anhängigen Streit zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Banken über die Daseinsberechtigung der Sparkassen in der EU und mögliche Wettbewerbsverzerrungen zulasten der Privatbanken erklärte Voigt, der öffentliche Auftrag der Sparkassen müsse zum Vorteil der Regionen erhalten bleiben.Die auf dem EU-Gipfel in Amsterdam im Juni erzielte Einigung, wonach die Landesbanken und Sparkassen zum Teil von den EU-Wettbewerbs- und Beihilferegeln ausgenommen werden sollen, um ihre öffentlich-rechtlichen Aufgaben wahrnehmen zu können, sei "ein Teilerfolg"."Ob das ausreicht, müssen wir abwarten", so Voigt. Ser Sparkassen-Präsident unterstrich die herausragende Bedeutung, die die ostdeutschen Institute nach der Wende für die regionale Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland gehabt hätten.Allerdings seien sie "auf Gedeih und Verderb" mit der ostdeutschen Region und der mittelständischen Wirtschaft verbunden.Dies berge angesichts der vergleichsweise hohen Kreditausfälle erhebliche Risiken.Die Summe der abgeschriebenen Kredite sei im Vergleich zum Westen zwei- bis dreimal höher.Gleichwohl werde bei der Kreditvergabe "im Zweifel für die Region" entschieden. Die traditionelle Verankerung in der Region sieht Voigt durch die Konzentration von Standorten nicht gefährdet."Wir brauchen die flächendeckende Präsenz, dürfen damit im Wettbewerb aber nicht Schiffbruch erleiden." Die Zahl der Sparkassen-Hauptstellen sei seit 1991 im ostdeutschen Verband von 146 auf 76 reduziert worden, die Zahl der Nebenstellen im gleichen Zeitraum von 2154 auf 2185 gestiegen.Allein in Brandenburg sank im Zuge der Umstrukturierung die Zahl der Hauptstellen von 39 auf 13.In zwei Jahren sollen im Verbandsgebiet, das Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen umfaßt, noch 70 verbleiben.Die durchschnittliche Bilanzsumme pro Sparkasse soll dann bei etwa 3 Mrd.DM liegen.

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