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Wirtschaft: Sparkassen rüsten sich für Berlin US-Bank berät bei Gebot für die Bankgesellschaft

Berlin - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat die US-Investmentbank Goldman Sachs engagiert, um ein mögliches Gebot für die Bankgesellschaft Berlin vorzubereiten. Dies bestätigte ein Sprecher des Verbands am Freitag.

Berlin - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat die US-Investmentbank Goldman Sachs engagiert, um ein mögliches Gebot für die Bankgesellschaft Berlin vorzubereiten. Dies bestätigte ein Sprecher des Verbands am Freitag. Es gehöre zum normalen Geschäft, den Rat einer Investmentbank bei einem solchen Verfahren hinzuzuziehen, und dies müsse auch nicht in den Gremien abgestimmt werden. Bei einigen Mitgliedern des DSGV wird dies anders gesehen. Der Auftrag sei nicht ausreichend intern abgestimmt worden, hieß es bei mehreren Instituten. Einer der Beteiligten sprach sogar von „erheblichem Klärungsbedarf“. Die nächste Präsidiumssitzung am 12. Juni in Berlin dürfte sich auch mit dieser Frage beschäftigen, hieß es an anderer Stelle. Der erst seit Anfang Mai amtierende Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis werde Klarheit schaffen müssen, wie sich der DSGV in Berlin aufstelle.

Vorgänger Dietrich Hoppenstedt, auf den der Auftrag an Goldman Sachs zurückgeht, hatte im März angekündigt, der DSGV werde Ende 2006 notfalls als Bieter auftreten, um einen Verkauf der Bankgesellschaft an einen privaten Käufer zu verhindern. Das Land Berlin muss sich einer EU-Auflage zufolge bis Ende 2007 von seinem 81-prozentigen Anteil an der Bankgesellschaft trennen, nachdem das Institut 2001 nur mit milliardenschweren staatlichen Hilfen vor dem Zusammenbruch bewahrt werden konnte. Sein Verkaufspreis wird in der Branche auf etwa vier Milliarden Euro taxiert. Als besonders wertvoll gilt die Sparkasse – auch wegen ihres eingeführten Namens.

Im öffentlich-rechtlichen Lager ist ein mögliches Gebot des DSGV durchaus umstritten. Zudem sorgt dessen Klage gegen die Landesbank Berlin für Unmut – zu dieser Tochter der Bankgesellschaft gehört die Berliner Sparkasse, der in der Klage das Recht abgesprochen wird, sich Sparkasse zu nennen. WestLB-Chef Thomas Fischer, der den Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB) leitet, warnte vor einem Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission. Damit könnte die Behörde den von ihr geforderten „diskriminierungsfreien“ Verkauf der Bankgesellschaft durchdrücken. mod/dr

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