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Spekulant, Richter und Präsidentin: Die Akteure im Streit um die Hedgefonds-Gelder

PAUL SINGER, SPEKULANT: Der Selfmade-Milliardär Paul Singer ist Wegbereiter der Strategie, Schuldscheine bankrotter Staaten billig aufzukaufen, um dann – notfalls vor Gericht - die Auszahlung des vollen Nennwerts zu fordern. Mit dieser umstrittenen Methode hat der Investor sein Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar aufgebaut.

PAUL SINGER, SPEKULANT:

Der Selfmade-Milliardär Paul Singer ist Wegbereiter der Strategie, Schuldscheine bankrotter Staaten billig aufzukaufen, um dann – notfalls vor Gericht - die Auszahlung des vollen Nennwerts zu fordern. Mit dieser umstrittenen Methode hat der Investor sein Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar aufgebaut. Für Argentinien und weitere Kritiker ist der 69-Jährige ein „Aasgeier“. Für viele andere an der Wall Street ist er ein schlauer Investor, der es schaffen könnte, aus den 48 Millionen Dollar, die er in verbilligte argentinische Staatsanleihen investierte, 832 Millionen Dollar zu machen. Die Probleme Argentiniens nennt er „selbst verschuldet“. In den 90er Jahren investierte Singer in peruanische Schrottanleihen und erstritt vor Gericht einen Millionengewinn. „Peru wird uns entweder voll bezahlen oder verklagt.“

THOMAS GRIESA, RICHTER:

1972 vom US-Präsidenten Richard Nixon zum Bundesrichter ernannt, hat Griesa seit zehn Jahren den Vorsitz in dem Rechtsstreit zwischen Argentinien und den US-Hedgefonds. Er ist bekannt für sein unerbittliches Auftreten. Die herabhängenden Augenlider und die gebeugte Haltung des 83-Jährigen deuten auf eine gewisse Erschöpfung. Kritiker werfen Griesa vor, das Finanzsystem mit seiner Entscheidung umzukrempeln, weil er die Möglichkeit angeschlagener Staaten zur Umschuldung untergrabe.

CRISTINA KIRCHNER, PRÄSIDENTIN:

Anders als im Jahr 2001, als die Krise in Argentinien vier Präsidenten in zehn Tagen zum Rücktritt zwang, hat Cristina Kirchner die finanziellen Sorgen des Landes zu einer politischen Waffe gemacht. Sowohl in der eigenen Bevölkerung als auch bei verbündeten linksgerichteten Staatenlenkern in der Region hat sie mit ihrer Hartnäckigkeit gegenüber den US-Fonds Punkte gesammelt. Sie wirft den „Geierfonds“ vor, US-Gerichte zu beherrschen, um Lateinamerikas drittgrößte Wirtschaftsmacht als Geisel zu nehmen. Bekannt für ihre schulmeisterliche Art bemüht sich die 61-Jährige darum, das Vermächtnis ihres Ehemanns und Amtsvorgängers Nestor Kirchner zu bewahren. Die Präsidentin will verhindern, dass ihr Land wegen „Erpressung“ durch US-Hedgefonds und Gerichte kollabiert. AFP

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