zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Spinoffs gefragter Unternehmensbereiche sollen Kasse machen

Spinoffs - Börsengänge von Tochterunternehmen - haben nicht immer das Ziel, unattraktive Rand-Aktivitäten abzustoßen. Manchmal dienen sie auch dazu, in Bereichen, die bei Anlegern gerade sehr gefragt sind, Kasse zu machen.

Spinoffs - Börsengänge von Tochterunternehmen - haben nicht immer das Ziel, unattraktive Rand-Aktivitäten abzustoßen. Manchmal dienen sie auch dazu, in Bereichen, die bei Anlegern gerade sehr gefragt sind, Kasse zu machen. Das Stichwort lautet Internet. Vor allem in zwei Branchen ist diese Strategie interessant: bei Telekommunikationsunternehmen und bei Kreditinstituten. In der Regel behält die Muttergesellschaft die Mehrheit bei den Töchtern und damit auch das Sagen. Dadurch erhöht sie die Transparenz und kassiert am Aktienmarkt ab, ohne die Einheit des Konzerns zu gefährden.

Die spanische Telefónica hat gezeigt, wie es geht. Am 17. November entließ sie ihren Internet-Ableger Terra Networks (Wertpapierkennnummer 929053) ins selbstständige Börsenleben. Die Tochter war auf Anhieb ein Anlegerliebling: Am ersten Handelstag lagen so viele Kauforders vor, dass das Börsendebüt mit mehrstündiger Verspätung stattfand. Der Kurs setzte sogleich zu einem Sprung auf mehr als das Doppelte des Emissionspreises an. Nach Terra Networks soll Zeitungsberichten zufolge im kommenden April auch die Medientochter des Telefonriesen an die Börse gehen. Sie heißt Media, ist an Radio- und Fernsehsendern beteiligt und hält Anteile an Satelliten, Fußballübertragungsrechten und der britischen Medienholding Pearson.

Die Deutsche Telekom hat ähnliche Pläne mit den Tochtergesellschaften T-Online und T-Mobil. Sie will damit neben dem Internet das Thema Mobilfunk finanziell ausschlachten. In der Finanzbranche ist das Direktbanking ein vergleichbares Thema. Es bringt die Augen der Investoren nicht ganz so zum Glänzen wie reine Internet-Unternehmen, gilt aber auch als Wachstumsmarkt. Für einen Paukenschlag sorgte die Ankündigung der Commerzbank, ihre Direktbanktochter Comdirect an der Börse einzuführen - geplant ist das im kommenden Frühjahr. Die HypoVereinsbank war mit ihrer Direkt Anlage Bank (WKN 570230) schneller: Die ist seit Mitte November am Neuen Markt notiert. Die Tochter hatte keine Mühe, ihrer Mutter, die unter internen Querelen leidet, den Rang abzulaufen.

fw

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false