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VW-Chef Diess will bei der Euro 2020 die neuen Elektroautos präsentieren.

© dpa

Sponsor der Euro 2020: VW hat viel Geld für Fußball

Erst der DFB, jetzt die Uefa: VW nimmt viel Geld in die Hand, um bei Länderspielen präsent zu sein. Bei der Euro 2020 sollen die neuen E-Autos präsentiert werden.

VW will den Dieselbetrug, den Kartellverdacht und drohende Fahrverbote in Innenstädten hinter sich lassen und bereitet sich mit Hilfe des Fußballs auf das elektrische Zeitalter vor. „Volkswagen wird in den nächsten Jahren offensiv spielen“, kündigte VW-Markenchef Herbert Diess am Mittwoch an. „Schließlich stehen wir bei Modellen und der Elektromobilität vor der größten Offensive in der Geschichte unserer Marke.“ Und damit das auch klappt mit der Offensive, wird Europas größter Autohersteller der neue Mobilitätspartner der Uefa für die nächste Europameisterschaft in drei Jahren. Das Turnier, das anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Wettbewerbs erstmals in 13 Ländern ausgetragen wird, möchte VW als „Kommunikationsplattform für die Markteinführung des I.D.“ nutzen, der von 2020 „das Gesicht der neuen Elektromobilitäts-Familie von Volkswagen sein wird“.

VW zahlt deutlich mehr als Mercedes

Wie teuer die Partnerschaft den Konzern kommt, behalten die Partner für sich. Ein zweistelliger Millionenbetrag im Jahr gilt als sicher. Vor vier Wochen erst hatte VW eine Ausschreibung des DFB gegen Mercedes gewonnen. Für schätzungsweise 25 Millionen Euro pro Jahr wird VW von 2019 an Werbepartner des Deutschen Fußball- Bundes. Mercedes ist seit 1972 der DFB-Partner, zuletzt mit angeblich acht Millionen Euro im Jahr. Die Uefa begrüßt den neuen Geldgeber mit Komplimenten, die es in jüngster Zeit eher selten für VW gab. Man sei „stolz, eine so große Marke mit einer so aufrichtigen Leidenschaft für Fußball an unserer Seite zu haben“, freute sich der europäische Fußballverband. Die EM 2020 werde „allerhöchste Ansprüche an die Mobilität stellen“.

1,7 Millionen Autos verkauft VW in Europa

Für VW ist das eine gute Gelegenheit, Autos zu präsentieren. „Mit unserer Mobilität und Kreativität wollen wir dazu beitragen, Brücken zwischen allen Ländern und für die Fußballfans zu bauen“, meinte VW-Vorstand Diess, für den Fußball auch deshalb so gut zum Konzern passt, weil er „klassenlos ist – so wie unsere Autos“. Ob das Unternehmen dann nur mit Elektrofahrzeugen rund um die EM auftreten wird oder auch noch mit Dieselautos, ließ Diess offen. Der VW-Konzern mit seinen zwölf Marken ist jedenfalls in Europa so präsent wie kein zweiter Autohersteller. Allein von der Kernmarke VW wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Autos verkauft. In allen 55 Mitgliedsländern der Uefa sind VW-Autos erhältlich. Dazu betreibt die Marke 21 Produktionsstätten mit rund 150 000 Mitarbeitern in sieben Ländern des Kontinents. Rund 3000 Händler verkaufen europaweit VW. Und die vor allem sollen von der länderübergreifenden Kommunikationsplattform profitieren, die das Turnier 2020 bietet. „Unsere Vorfreude darauf ist riesengroß“, ließ sich Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand der Markte Volkswagen in einer Mitteilung zitieren. VW löst als Sponsoring-Partner der Uefa den südkoreanischen Hyundai- Konzern ab, der seit dem Jahr 2000 im Spiel war.

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