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Sportartikel: Puma halbiert Gewinn

Puma strauchelt und auch die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft bringt den Sportartikelhersteller nicht wieder richtig auf die Beine. Im Krisenjahr 2009 halbierte sich der Gewinn beinahe auf nur noch 128 Millionen Euro und sank damit stärker als erwartet.

München - Die schwache Nachfrage nach Schuhen und Trikots, die Puma 2009 einen um vier Prozent auf 2,5 Milliarden Euro rückläufigen Umsatz bescherte, erhole sich trotz der WM in Südafrika kaum, gab Konzernchef Jochen Zeitz bei der Bilanzvorlage in Herzogenaurach bekannt. Die Erlöse sollen 2010 „zumindest auf Vorjahresniveau liegen“, kündigte Zeitz vorsichtig an und erwartet damit keine großen Sprünge wie in früheren WM-Jahren.

Dass er dennoch ein Gewinnplus von mindestens 100 Millionen Euro in 2010 vorhersagt, geht vor allem auf wegfallende Sondereffekte zurück. Denn Puma drückt in der Krise genau wie die großen Konkurrenten Adidas und Nike auf die Kostenbremse. Im Vorjahr wurden per saldo etwa 20 der weltweit rund 500 Puma-eigenen Läden geschlossen, die für ein Fünftel der Konzernumsätze sorgen. 2010 komme es krisenbedingt zu weiteren Schließungen. Puma müsse sich den Marktbedingungen anpassen, sagte Zeitz. Dadurch schmilzt auch der Personalstand. Im Vorjahr sank die Stellenzahl weltweit um gut 400 auf 9646 Arbeitsplätze. Es sei vereinzelt auch zu Entlassungen gekommen, räumte ein Sprecher ein. Die Hälfte des Abbaus entfällt auf Deutschland, wo nur noch 955 Frauen und Männer für den komplett im Ausland produzierenden Sportartikler arbeiten.

Für das soeben aufgestockte Kostensenkungsprogramm fallen einmalig fast 130 Millionen Euro an. Auch die im Sommer beginnende Weltmeisterschaft in Südafrika kostet Puma erst einmal Werbegelder. Spürbare Impulse für das Geschäft erwartet Zeitz ab Mai. Mehr denn je will er in der Krise aus dem Konzern ein der Mode und darüber hinaus auch der Kultur und Nachhaltigkeit verpflichtetes Lifestyle-Unternehmen machen. „Während Sport für die einen Blut, Schweiß und Tränen bedeutet, glauben wir, dass das bei weitem nicht alles sein kann“, stellt der Puma-Chef klar.

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