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Lob von der Kanzlerin gab es kürzlich für die italienischen Sparanstrengungen beim Berlin-Besuch von Italiens Premier Monti.

© dpa

Staatsanleihen: Frisches Geld wird für Rom und Madrid deutlich billiger

Am Donnerstag konnte sich Italien deutlich günstigeres Geld am Markt beschaffen. Bei einem Bedarf von 300 Milliarden Euro ein Lichtblick - nicht nur für das hoch verschuldete Land.

Italien gilt in der Euro-Schuldenkrise als Dreh- und Angelpunkt. Zuletzt waren die Risikoprämien auf ein Niveau gestiegen, das Experten nicht für langfristig erträglich halten. Italien muss sich allein in diesem Jahr mehr als 300 Milliarden Euro frisches Geld beschaffen, um auslaufende Schulden zurückzahlen zu können. Spaniens Schuldensituation ist zwar deutlich entspannter als in Italien. Wegen großer Probleme im heimischen Bankensektor gilt das Land aber ebenfalls als gefährdet und konnte sich zuletzt ebenfalls nur zu deutlich schlechteren Konditionen refinanzieren.

Insgesamt nahm Italien am Donnerstag 12 Milliarden Euro durch Papiere mit einer Laufzeit von einem halben und einem ganzen Jahr auf, teilte das italienische Finanzministerium in Rom mit. Damit wurde der Zielwert erreicht.

Mit einer einjährigen Anleihe wurden 8,5 Milliarden Euro aufgenommen. Die Rendite lag mit 2,735 Prozent so niedrig wie seit Juni nicht mehr. Am 12. Dezember hatte die Rendite bei einer vergleichbaren Auktion noch bei 5,952 Prozent gelegen.
Italien verkaufte zudem Anleihen mit einer Laufzeit von einem halben Jahr im Wert von 3,5 Milliarden Euro. Die Rendite lag hier bei 1,644 Prozent. Kürzlich hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Sparanstrengungen der italienischen Experten-Regierung um Ministerpräsident Mario Monti ausdrücklich gelobt.

Ohne Probleme verlief auch die Versteigerung neuer spanischer Staatsanleihen. Dabei sammelte Madrid sogar doppelt so viel Kapital ein wie anvisiert. Dies geht aus Zahlen des Finanzministeriums hervor. Die Nachfrage war robust, die Renditen gingen deutlich zurück. Angesichts der angespannten Lage infolge der Schuldenkrise kann das Auktionsergebnis als positives Signal gewertet werden.

Mit drei mittelfristigen Staatsanleihen nahm Spanien insgesamt knapp 10 Milliarden Euro ein. Angepeilt war eine halb so große Summe.

Die Anleihen laufen drei, vier und fünf Jahre. Bei der dreijährigen Anleihe sank die Rendite kräftig von 5,187 Prozent im Dezember auf 3,384 Prozent. Auch die Renditen der anderen beiden Titel mit Fälligkeit 2015 und 2016 waren deutlich rückläufig. Sie lagen bei 3,748 beziehungsweise 3,912 Prozent.

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main ließ den wichtigsten Leitzins am Donnerstag unangetastet. Er liegt weiterhin auf einem Rekordtief von 1,0 Prozent. (sf/dpa)

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