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Wirtschaft: Stadler schafft 300 Stellen in Berlin

Berlin - Der Eisenbahnhersteller Stadler baut seine Kapazitäten in Berlin deutlich aus. Man werde zwei neue Fabriken errichten und bis 2013 rund 300 neue Arbeitsplätze schaffen, kündigte das Schweizer Unternehmen am Mittwoch in Berlin an.

Berlin - Der Eisenbahnhersteller Stadler baut seine Kapazitäten in Berlin deutlich aus. Man werde zwei neue Fabriken errichten und bis 2013 rund 300 neue Arbeitsplätze schaffen, kündigte das Schweizer Unternehmen am Mittwoch in Berlin an. „Unser aktueller Auftragsbestand und unsere Zukunftspläne haben diesen Schritt notwendig gemacht“, sagte Geschäftsführer Michael Daum. „Wir legen damit ein klares Bekenntnis zur Region ab.“ Das Investitionsvolumen belaufe sich auf zehn Millionen Euro.

In Reinickendorf will Stadler die Rohbauten für den elektrischen Doppelstockzug Kiss fertigen. 16 Exemplare dieses Typs sollen ab Ende 2012 von der Ostdeutschen Eisenbahn (Odeg) auf dem Stadtbahnnetz in Berlin und Brandenburg eingesetzt werden. Hinzu kommt ein neuer Standort in Hohenschönhausen, wo alle Modelle des Unternehmens montiert werden sollen. Damit vergrößerten sich die Kapazitäten in der Region um 50 Prozent, erklärte Stadler weiter. Produktionsstart an beiden Standorten soll im Sommer sein. In den bisherigen Werken in Pankow und im brandenburgischen Velten, einem Technik- und Servicezentrum, arbeiten bislang knapp 700 Leute. Vom Personalaufbau sollen alle vier Fabriken profitieren.

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) wertete die Ankündigung als Bestätigung für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Berlin. „Mit unserer Industriepolitik sind wir auf dem richtigen Weg“, befand er. Der Verkehrstechniksektor in der Hauptstadt habe in den vergangenen Jahren das stärkste Wachstum im Vergleich zu anderen deutschen Metropolen gehabt.

Insgesamt arbeiten 3500 Menschen für Stadler – in Polen, Ungarn, der Schweiz, Tschechien, Italien und Algerien. Das Unternehmen mit Hauptsitz im schweizerischen Bussnang führt das Werk seit 2001 allein, zuvor war es ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Daimler-Tochter Adtranz. Das Unternehmen gehört heute im Vergleich zu Siemens, Alstom oder Bombardier zu den kleineren Anbietern. In der Hauptstadtregion mit ihrer vergleichsweise schwachen Industrie spielen die Unternehmen eine wichtige Rolle – Siemens ist mit seiner Mobility-Sparte kürzlich nach Berlin gezogen, Branchenprimus Bombardier hat seine Bahn-Weltzentrale hier. Mit Blick auf das wachsende Gewicht der Städte und den Klimaschutz erlebt die Eisenbahn derzeit nicht nur in Europa eine Renaissance. Carsten Brönstrup

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