zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Stadtumbauprogramm Ost: Mehr Geld für leere Wohnungen in Ostdeutschland

Das von der Bundesregierung angekündigte Stadtumbauprogramm Ost ist von den Wohnungsunternehmen positiv aufgenommen, aber als noch nicht ausreichend eingestuft worden. Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungsunternehmen (GdW), Lutz Freitag, appellierte am Freitag an die Landesregierungen, die Co-Finanzierung zu gewährleisten.

Das von der Bundesregierung angekündigte Stadtumbauprogramm Ost ist von den Wohnungsunternehmen positiv aufgenommen, aber als noch nicht ausreichend eingestuft worden. Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungsunternehmen (GdW), Lutz Freitag, appellierte am Freitag an die Landesregierungen, die Co-Finanzierung zu gewährleisten. Um den Wohnungsleerstand zu bekämpfen, Städte attraktiv zu machen und um den Abriss und Rückbau von einer Million dauerhaft unvermietbarer Wohnungen einzuleiten, sollte das Programm auf zehn Jahre angelegt und in den Solidarpakt II eingebettet werden. Freitag sagte: "Die Verödung von Straßen darf nicht zum zusätzlichen Standortnachteil der Städte führen." Bundesbauminister Kurt Bodewig (SPD) hat für 2002 eine Aufstockung der Mittel zur Revitalisierung der Städte um 300 Millionen Mark angekündigt. Insgesamt sollen für drei Jahre 900 Millionen Mark zur Verfügung stehen.

Die Investitionen in die Wohnungswirtschaft haben mit 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2000 einen neuen Tiefstand erreicht. Der höchste Wert lag 1995 bei 16 Milliarden Mark. Für 2001 wird mit einem weiteren Rückgang um 1,35 Milliarden Mark gerechnet. Die durchschnittliche Nettokaltmiete lag im Dezember 2000 bei 7,33 Mark je Quadratmeter. Flächendeckende Anhebungen gab es in Zusammenhang mit dem seit 1998 geltenden Miethöhegesetz in den vergangenen drei Jahren nicht mehr.

Freitag bezeichnete die Lage der 1300 vom GdW vertretenen kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen als dramatisch. "Der Leerstand frisst sich durch die wirtschaftliche Situation der Unternehmen." Zum Jahresende hätten über 380 000 Wohnungen leer gestanden, 30 000 mehr als 1999. Dadurch würden Mietausfälle von 800 Millionen Euro verursacht. 250 Unternehmen, die insgesamt 37 Prozent des Wohnungsbestandes verwalteten, hätten einen Leerstand von mehr als 15 Prozent, davon 17 sogar von mehr als 30 Prozent. Die extreme Förderung von Neubau nach der Wende sei dort "wenig zielführend gewesen, wo Sanierung der Innenstädte notwendig gewesen wäre", sagte Freitag. Den höchsten Leerstand gebe es in unsanierten Altbauten. Er sei sogar höher als im Plattenbau. Wegen der angespannten Liquiditätslage der Unternehmen sei es wichtig, dass Hilfen für Abriss als direkte Zuschüsse und als Darlehen gewährt würden. Wenn man bedenke, dass die Mieteinnahmen von vier modernisierten Wohnungen benötigt würden, um die Kosten für eine leer stehende zu decken, werde die Brisanz der Lage deutlich.

Mehr Geld für leere Wohnungen in

Ostdeutschland

900 Millionen Mark für die

Revitalisierung der Städte

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false