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Wirtschaft: Stahl wird weich

Thyssen-Krupp erwartet ein düsteres Jahr 2009

Berlin - „Einen derart abrupten Einbruch wie in den letzten Monaten habe ich während meiner über 40 Berufsjahre noch nicht erlebt“. Mit harten Worten beschrieb Konzernchef Ekkehard Schulz auf der Hauptversammlung am Freitag die Lage bei Thyssen-Krupp. Nun sollen die Kurzarbeit ausgeweitet und geplante Investitionen geprüft werden.

Schon Mitte der Woche hatte der Weltstahlverband einen Einbruch der weltweiten Umsätze um rund ein Viertel verkündet. Jetzt erwartet auch der deutsche Branchenprimus einen deutlichen Umsatzrückgang aufgrund der Einbrüche in der Maschinenbau-, Auto- und Bauindustrie. Genaue Schätzungen über das Ausmaß wollte Schulz, der mit dem Konzern im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 53,4 Milliarden Euro erzielt hatte, jedoch nicht geben. Die Produktion müsse zurückgefahren werden. Beim Personal setzt der Konzern derzeit bereits auf Überstundenabbau, die Reduzierung von Arbeitszeitguthaben und Kurzarbeit. Letztere hatte Thyssen-Krupp bislang nur für das Stahlgeschäft angekündigt. Nun werde auch die Sparte Edelstahl mit einbezogen.

Vor dem Hintergrund von „massiven Nachfrageeinbrüchen“ in den USA soll sich auch der Bau des dortigen Edelstahlwerks um ein Jahr verschieben. Das ebenfalls im Bau befindliche Werk in Brasilien soll unverändert Ende 2009 in Betrieb gehen. Trotz allem bleibt Schulz mittelfristig zuversichtlich und hofft für 2010 auf ein Ende der Rezession.

Vor wenigen Tagen hatte der weltweit zweitgrößte Stahlkonzern Nippon Steel Corp ebenfalls weitreichende Produktionskürzungen angekündigt und daraufhin deutliche Kursverluste von fünf Prozent verzeichnet. mbr/dpa

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