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Stahlindustrie: Erste Warnstreiks im Norwesten

In der Stahlindustrie deuten alle Zeichen auf einen Arbeistkampf hin. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen gingen 7300 Stahlarbeiter für sieben Stunden in einen weiteren Warnstreik.

Düsseldorf - Die Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben laut IG Metall einen neuen Höhepunkt erreicht. In 16 Betrieben in drei Bundesländern legten rund 7300 Stahlarbeiter die Produktion für bis zu sieben Stunden still. Damit beteiligten sich seit Beginn der Warnstreiks am vergangenen Freitag insgesamt 16.000 Stahlkocher an den Protesten.

Einen Tag vor der nächsten Tarifrunde am Donnerstag in Essen betonte IG-Metall-Verhandlungsführer Detlef Wetzel, nun komme es auf das weitere Verhalten der Arbeitgeber an. "Sie müssen zeigen, dass sie tragfähige Lösungen wollen, sowohl beim Geld als auch bei der Beschäftigungsperspektive für Alt und Jung." Die Arbeitgeber hatten für die rund 85.000 Stahl-Beschäftigten im Nordwesten zuletzt drei Prozent mehr Lohn bei einer Tarifvertragslaufzeit von 19 Monaten angeboten. Außerdem sollen die Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten. Die IG Metall fordert dagegen sieben Prozent mehr Gehalt bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich will sie eine neue Tarifvereinbarung "Perspektive für Beschäftigung und altersgerechtes Arbeiten" abschließen.

Donnerstag sollen weitere Kundgebungen folgen

Warnstreiks und Protestaktionen gab es der Gewerkschaft zufolge in Bremen, Salzgitter, Peine, Krefeld, Hagen und Remscheid. Parallel zur vierten Verhandlungsrunde sollen laut IG Metall am Donnerstag weitere Kundgebungen im Nordwesten stattfinden, unter anderem in Mülheim/Ruhr, Siegen, Georgsmarienhütte und Herborn. Auch in der ostdeutschen Stahlindustrie ist am Donnerstag ein erster Warnstreik in Eberswalde geplant. Ursprünglich hatte die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen bereits für Mittwoch erste Proteste angekündigt. Für die rund 8000 Beschäftigten der Branche im Osten wird getrennt verhandelt. Die nächste Tarifrunde findet am 21. September in Berlin statt. (tso/AFP)

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