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Stahlindustrie: Weitere Warnstreiks

Zwei Tage vor der nächsten Tarifrunde hat die IG Metall die Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie deutlich verschärft. Rund 6300 Stahlarbeiter aus 18 Betrieben traten vorübergehend in den Ausstand.

Düsseldorf - Die Produktion in den betroffenen Werken ruhte demnach für bis zu fünf Stunden. Die Schwerpunkte der Protestaktionen lagen im Duisburger Norden sowie in Dortmund, Bochum und Düsseldorf.

Vor Streikenden in Bochum forderte IG-Metall-Verhandlungsführer Detlef Wetzel die Arbeitgeber zu Nachbesserungen bei ihrem Gehaltsangebot auf. "Die sehr hohe Warnstreikbeteiligung und die umfassenden Produktionsstillstände, das ist der Stoff, der unsere Arbeitgeber zum Nachdenken treiben sollte."

Drei Prozent mehr Lohn gefordert

Die Arbeitgeber hatten bei den Verhandlungen für die rund 85.000 Mitarbeiter der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen zuletzt drei Prozent mehr Lohn bei einer Tarifvertragslaufzeit von 19 Monaten angeboten. Außerdem sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten. Die IG Metall fordert dagegen sieben Prozent mehr Gehalt bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich will sie eine Tarifvereinbarung "Perspektive für Beschäftigung und altersgerechtes Arbeiten" abschließen.

Die Protestaktionen sollen laut IG Metall am Mittwoch mit Schwerpunkt in Niedersachsen und Bremen fortgesetzt werden. An diesem Tag sind auch in der ostdeutschen Stahlindustrie erste Warnstreiks geplant, für deren Beschäftigte getrennt verhandelt wird. Auch vor der nächsten Verhandlungsrunde für den Nordwesten am Donnerstag in Essen sollen weitere Versammlungen und Kundgebungen stattfinden. (tso/AFP)

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