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Wirtschaft: Standortvertrag bringt Opel rote Zahlen

FRANKFURT (MAIN) (ro).Nach dem herben Verlust von 228 Mill.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Nach dem herben Verlust von 228 Mill.DM im vergangenen Jahr will Opel in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben.Der Gewinn von 1996 - damals waren es 314 Mill.DM - werde man "sicher nicht" erreichen, betonte Finanzchef Hennig Klages am Donnerstag in Frankfurt bei der Bilanzvorlage.1997 war Opel wegen der Rückstellungen für den neuen Standort-Vertrag in Höhe von 560 Mill.DM in die roten Zahlen gerutscht.Allerdings hat Opel noch Probleme mit der Produktion des neuen Opel Astra, der immerhin für 40 Prozent des Umsatzes steht.Erst im Oktober wird die für die europäischen Werke vorgesehene Tagesproduktion von 4000 Fahrzeugen erreicht; derzeit schafft Opel 3300.Die Vorzeichen für ein einigermaßen gutes Geschäftsjahr 1998 sind nicht unbedingt schlecht.Mit 221 000 Autos verkaufte Opel in den ersten fünf Monaten in Deutschland knapp sechs Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, der Marktanteil rutschte von 15,5 auf 14 Prozent ab und der Umsatz schrumpfte um neun Prozent auf 11,5 Mrd.DM.Aber die Auftragsbücher sind derzeit so voll wie seit 1992 nicht mehr.Allein für den neuen Astra lägen 65 000 Bestellungen vor, betonte Vorstandschef David Herman.Deshalb werde man im zweiten Halbjahr aufholen und damit den Umsatz des Vorjahres wieder erreichen.Die Zahl der Mitarbeiter in Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern wird 1998 um etwa 950 auf 43 500 schrumpfen.1997 waren rund 200 Stellen abgebaut worden.In Eisenach beschäftigt Opel gut 2000 Mitarbeiter.1997 hatte Opel erstmals einen Umsatz von 30 Mrd.DM erreicht, ein Plus von 5,9 Prozent.In den Werken in Rüsselsheim, Bochum, Antwerpen und Eisenach liefen 1,34 Mill.Fahrzeuge und Teilesätze von den Bändern, fast genauso viel wie ein Jahr zuvor.Verkauft wurden 1,15 Mill.Fahrzeuge, ein Plus von 2,7 Prozent.Im Inland allerdings gab es ein Minus von 1,1 Prozent.Insgesamt wurden in Deutschland 1997 rund 551 500 Opel-Fahrzeuge neu zugelassen, 15 500 weniger als 1996.Dadurch schrumpfte der Marktanteil von 16,2 auf 15,6 Prozent.Unter dem Strich gab es 1997 nach einem Gewinn von 314 Mill.DM im Jahr zuvor einen deutlichen Verlust von 228 Mill.DM.Auslöser sind Aufwendungen für Vorruhestand, Altersteilzeit und den Abbau von 4000 Arbeitsplätzen, die im neuen Standortvertrag für die Werke Rüsselsheim, Kaiserslautern und Bochum bis 2002 festgeschrieben wurden."Ohne diese Rückstellungen hätte Opel den 96er Gewinn leicht übertroffen", betont Vorstandschef Herman an seinem letzten Arbeitstag für Opel.

Mittelfristig ist sich der Manager, der künftig das Auto-Geschäft der Opel-Mutter General Motors in der GUS ankurbeln soll, sicher, daß Opel in Deutschland wieder einen Marktanteil von 17 Prozent erreicht.Deshalb habe man eine Produkt-Offensive mit 26 neuen Modellen bis zum Jahr 2001 eingeleitet.Dafür und für die Modernisierung der deutschen Werke wird Opel bis 2001 9,6 Mrd.DM investieren.Gary Cowger, ab heute neuer Vorstandschef von Opel, hielt sich gestern mit konkreten Aussagen zurück.Reibereien mit der GM-Konzern-Zentrale in Detroit und der GM-Europa-Zentrale in Zürich soll es künftig nicht mehr geben.Die Fahrzeugstrategie von GM soll nach Ansicht von Cowger durch die hohen Standards deutscher Technik definiert werden.

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