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Wirtschaft: Star Alliance will größer werden

Das Luftfahrtbündnis Star Alliance wird vermutlich noch in diesem Jahr zwei weitere Mitglieder bekommen. Nach Angaben von Lufthansa-Chef Jürgen Weber stehen die Verhandlungen mit der polnischen LOT und der koreanischen Aseana in der Endphase.

Das Luftfahrtbündnis Star Alliance wird vermutlich noch in diesem Jahr zwei weitere Mitglieder bekommen. Nach Angaben von Lufthansa-Chef Jürgen Weber stehen die Verhandlungen mit der polnischen LOT und der koreanischen Aseana in der Endphase. Eine Vereinbarung mit Air China, die Weber auch gerne in der Star Alliance sehen würde, ist allerdings noch nicht in Sicht. Weber und Star-Alliance-Chef Jaan Albrecht stellten am Montag anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Allianz auch klar, dass Billigfluglinien als Partner nicht in Frage kommen.

Gerade in der Zeit nach dem 11. September habe sich der Wert der Star Alliance besonders gezeigt. "Im gegenseitigen Verbund brauchten die notwendigen Einschränkungen des Verkehrsangebotes nicht zu einschneidend auszufallen." Aber auch über die gesamten fünf Jahre habe sich die Allianz, die maßgeblich auf die Initiative von Weber zurückgeht, mehr als bewährt. "Der globale Wettbewerb findet nicht mehr im individuellen Zweikampf Strecke gegen Strecke statt, sondern im Ringen der Allianzen um Verkehrsströme über die großen Hub-Flughäfen der Kontinente." Am 14. Mai 1997 hatten sich Lufthansa, United Airlines, die skandinavische SAS, Thai Airways und Air Canada zur Star Alliance zusammengeschlossen. Mittlerweile gehören 14 Airlines zu diesem Bündnis, unter anderem Singapore Airlines, die brasilianische Varig, Austrian Airlines und die japanische Ana. Fast 10 800 Flugzeuge der Allianz sind heute jeden Tag im Einsatz, sie fliegen 729 Flughäfen in 124 Ländern an. Im vergangenen Jahr zählte Star Alliance rund 285 Millionen Fluggäste, etwa sieben Prozent weniger als 2000. Sie ist damit gleichwohl das größte der derzeit fünf Bündnisse im Luftverkehr.

In den Augen von Weber hat sich das Bündnis vor fünf Jahren geradezu aufgedrängt. Alleine hätte keine Airline die Anforderung nach weiterer Internationalisierung erfüllen können. Derzeit sieht Weber noch weiße Flecken des Netzes in Osteuropa und in China, die aber zügig getilgt werden können. Selbst 20 Mitglieder sehen Weber und Albrecht nicht als Obergrenze für das Bündnis. "Wir können auch bei einer noch größeren Zahl als heute effizient zusammenarbeiten. Wir werden keine Vereinten Nationen der Lüfte." Klar sei aber auch dann, dass jede Gesellschaft ihre eigene Persönlichkeit und ihre Identität bewahre.

Insgesamt sehen Weber und Albrecht die Ertrags- und Kostenpotenziale der Allianz längst noch nicht ausgeschöpft. Allein der Lufthansa hat das Bündnis im vergangenen Jahr rund 250 Millionen Euro gebracht. Weber hält mittelfristig auch die gemeinsame Beschaffung von Flugzeugen nicht für ausgeschlossen. Beim neuen Airbus A 380 gibt es bereits erste Abstimmungen. Lufthansa und Singapore Airlines haben sich für Triebwerke eines Typs entschieden.

ro

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