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Christian Herzog, Geschäftsbereichsleiter Digitale Wirtschaft bei Berlin Partner, wird die Start-up Unit leiten.

© Berlin Partner

Start-up Unit Berlin: Eine Anlaufstelle für alle

Berlin hat Start-ups viel zu bieten: Acceleratoren, Inkubatoren, Co-Working-Spaces und Events neben den Beratungsstellen der Stadt. Jetzt soll eine Start-up Unit dafür sorgen, alle Angebote zu vernetzen.

Die Digitalisierung der Wirtschaft ist nicht nur ein Thema für Start-ups: Jede Branche, jedes Unternehmen muss sich damit auseinandersetzen, welchen Einfluss die Digitalisierung auf ihr Geschäftsmodell hat. So wie etwa die Mobilitätsplattform Uber gerade versucht, neue Regeln für das Taxigewerbe zu erzwingen. Stefan Franzke, Chef der Wirtschaftsförderer von Berlin Partner formuliert es so: „Jedes etablierte Unternehmen muss sich fragen, wer ist mein Uber, wer ist mein Angreifer?“

Etablierte Unternehmen mit jungen innovativen Firmen zusammenzubringen – das wird eine der zentralen Aufgaben der neuen Start-up Unit sein, die jetzt bei Berlin Partner installiert wurde. Die Idee zu einer koordinierenden Serviceagentur für die Berliner Gründerszene kam von der Beraterfirma McKinsey, die vor einem Jahr eine Studie vorlegte, in der sie konstatierte, dass Berlin das Potenzial habe, zu den international führenden Start-up- Standorten aufzuschließen, dieses Potenzial aber noch stärker nutzen müsse.

Die Start-up Unit soll für Transparenz sorgen

Christian Herzog, Geschäftsbereichsleiter Digitale Wirtschaft bei Berlin Partner, wird die Start-up Unit leiten. Er wird dafür kein neues Personal oder ein Budget erhalten. Seine Aufgabe ist es, die vielen öffentlichen und privaten Institutionen, Initiativen und Projekte zur Gründungsförderung in der Stadt aufzuzeigen, weiterzuentwickeln und zu ergänzen. „Die Start-up Unit soll eine Anlaufstelle sein, die Transparenz für Gründer schafft und an die richtigen Ansprechpartner vermittelt“, sagt Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU). Dabei sei die Start-up Unit branchenoffen und eben nicht nur Anlaufstelle für Gründer aus der digitalen Wirtschaft.

Gearbeitet wird zunächst an sieben Initiativen, die jeweils von einem Tandem – einer Institution und einem Gründer – koordiniert werden. Dazu gehört zum Beispiel der Unternehmensservice, wenn es etwa um Arbeitserlaubnisse oder Rekrutierung geht. Dieses Projekt koordinieren Berlin Partner einerseits und Constanze Buchheim, Gründerin der Personalberatung iPotentials, andererseits. In Fragen der Finanzierung stehen die Investitionsbank Berlin und Simon Schäfer, Gründer der Factory, bereit. Das Thema Vernetzung wiederum betreut das Land Berlin gemeinsam mit Sascha Schubert, Gründer von Spendino und Vorstand im Bundesverband Deutscher Start-ups. Neben den staatlichen Stellen und den Gründern sind auch noch die IHK und eine Reihe von Verbänden involviert.

Beobachter sehen bei den vielen Initiativen, die es für Gründer in der Hauptstadt bereits gibt, noch viele mögliche Synergien und Optimierungspotenzial. Da könne die Start-up Unit tatsächlich helfen. Der Bundesverband Deutsche Startups beklagt allerdings, dass ein Aktionsplan fehle, also klare Ziele, die man in den kommenden Jahren erreichen will. Aber die Arbeit der Start-up Unit fängt ja gerade erst an.

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