Statistisches Bundesamt: Regelmäßige Sonntagsarbeit nimmt zu
Am Sonntag wird nicht gearbeitet. Auf etwa jeden Siebten trifft das nicht zu. Insgesamt erkennen Statistiker einen zunehmenden Trend.
Gut jeder siebte Arbeitnehmer arbeitet oft auch am Sonntag. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, mussten 14 Prozent der Erwerbstätigen im Jahr 2014 "ständig oder regelmäßig" sonntags arbeiten. 20 Jahre zuvor seien es nur zehn Prozent gewesen.
An Samstagen mussten demnach im vergangenen Jahr gut ein Viertel der Beschäftigten oft arbeiten - insgesamt 26 Prozent. 1994 waren es noch 21 Prozent gewesen.
Ausnahmen gelten zum Beispiel für die Feuerwehr
Der Sonntagsarbeit sind rechtliche Grenzen gesetzt. Nach dem Arbeitszeitgesetz dürfen Arbeitnehmer an Sonntagen und an gesetzlichen Feiertagen nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden, "sofern die Arbeiten nicht an Werktagen vorgenommen werden können".
Das gilt unter anderem für Rettungsdienste, die Feuerwehr, Krankenhäuser, Gaststätten und Theater.
Arbeitszeit ist derzeit viel debattiert
Arbeitszeiten sind derzeit gesellschaftlich viel diskutiert. In der derzeitigen Debatte um die Digitalisierung der Wirtschaft streiten Arbeitgeber und Gewerkschaften über eine mögliche Abschaffung des Acht-Stunden-Tages. Während die Unternehmen für flexiblere Einsatzzeiten plädieren, fürchten Teile der Arbeitnehmerschaft eine schleichende Aufweichung ihrer Rechte.
Sonntagsarbeit war zuletzt ein Thema im Streik bei der Deutschen Post. Mitte Juli entschied das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, dass das Unternehmen auch künftig in NRW am Sonntag keine Post und Pakete austragen lassen darf, die durch den Streik liegen geblieben sind. (Az: 4 B 791 und 792/15)
Auch in anderen europäischen Ländern steht die Sonntagsarbeit auf der Agenda. So drückte die französische Regierung Anfang Juli ein Wirtschaftsreformgesetz durch, das eine Ausweitung der Sonntagsöffnungszeiten vorsieht. Wirtschaftsminister Macron erhofft sich von der Liberalisierung einen Schub für die Wirtschaft und mehr Arbeitsplätze. (sf/AFP)
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