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Stellenabbau: Weitere 1700 Pin-Mitarbeiter verlieren ihre Jobs

Erneut schlechte Nachrichten für die Beschäftigten der Pin AG: Mindestens 1700 weitere Mitarbeiter des angeschlagenen Postdienstleisters Pin stehen zum Ende dieses Monats auf der Straße. Und dass der Stellenabbau damit abgeschlossen ist, ist eher unwahrscheinlich.

Bei mehreren insolventen Gesellschaften läuft zum 31. März die Zahlung des Insolvenzgeldes aus. Für sechs Tochterfirmen ist die Schließung offenbar schon sicher, weil sich kein Investor gefunden habe, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Freitag in Düsseldorf. Betroffen sind die Pin-Niederlassungen in Brakel (rund 500 Mitarbeiter), Hamm (500), Soest (190), Neumünster (86), Lübeck (264) und Passau (145). Die Beschäftigten sollen schon ihre Kündigungen erhalten haben.

Weitere Schließungen drohen

Das Schicksal weiterer insolventer 10 bis 13 Filialen ist noch ungewiss. Hier könnte womöglich erst im letzten Moment am späten Montagabend eine Entscheidung fallen, sagte der Sprecher. Für verschiedene Standorte liefen Verhandlungen mit Investoren über regionale Lösungen. Es sei aber davon auszugehen, dass noch einige dieser Niederlassungen schließen müssen. Zuvor hatte PIN bereits 2770 seiner ursprünglich 11.400 Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit geschickt. Die Pin Group hatte für insgesamt 39 ihrer 120 Niederlassungen sowie für die Luxemburger Holding Insolvenzanträge gestellt. Zwölf Tochtergesellschaften hatten bereits Ende Februar ihren Betrieb eingestellt.

Für die nicht insolventen Niederlassungen strebe Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler nach wie vor eine "große Lösung" an, sagte ein Sprecher. Es werde nach wie vor mit drei ernsthaften Interessenten über den Verkauf der gesamten Gruppe verhandelt. Die Gespräche seien mittlerweile in einem fortgeschrittenen Stadium. Kübler sei "weiterhin optimistisch". Er gehe davon aus, dass im April eine endgültige Entscheidung fällt.

PIN gehört neben TNT zu den größten Konkurrenten der Deutschen Post AG. Das Unternehmen war im Dezember vergangenen Jahres in die Schieflage geraten, nachdem der Axel Springer Verlag als größter Anteilseigner den Geldhahn zugedreht hatte. (mfa/dpa)

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