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Lee Kun Hee Samsung

© dpa

Steuerhinterziehung: Ex-Chef von Samsung droht lange Haftstrafe

Die Justiz verklagt ihn wegen Steuerhinterziehung: Gegen den ehemaligen Chef des Samsung- Konzerns, Lee Kun Hee, hat ein Staatsanwalt am Donnerstag sieben Jahre Haft gefordert.

Der 66-jährige Ex-Konzernchef Lee, der im April von seinem Posten als Vorsitzender des Konzerns zurückgetreten war, werden Steuerhinterziehung und Untreue vorgeworfen. Zudem forderte der Anklagevertreter vor dem Bezirksgericht in Seoul eine Geldstrafe von 350 Milliarden Won (222 Mio Euro) für Lee. Dieser habe an der Spitze des Familienkonzerns "private Interessen" verfolgt und über sein Büro illegale Transaktionen getätigt. Ein Urteil wird für nächste Woche erwartet.

Lee bat das Gericht um Milde. Er habe als Konzernchef nur nach vorn geschaut, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, und dabei sein Umfeld außer acht gelassen. Dafür übernehme er die Verantwortung. Lees Verteidiger hatten eingeräumt, dass sich Samsung der Steuerhinterziehung schuldig gemacht habe.

Staatsanwalt fordert mehrjährige Haftstrafen

Nach Sonderermittlungen zu möglichen Schmiergeldzahlungen beim Samsung-Konzern, zu dem auch der weltgrößte Speicherchiphersteller Samsung Electronics gehört, wurde gegen Lee und neun weitere Führungskräfte im April Anklage erhoben. Auch für die anderen Angeklagten forderte der Staatsanwalt mehrjährige Haftstrafen.

Lee soll über verdeckte Konten Aktiengeschäfte getätigt haben. Daraus erzielte Gewinne wurden demnach nicht versteuert. Auch wird Lee vorgeworfen, für zweifelhafte Aktientransaktionen verantwortlich zu sein, durch die er Mitte der 90er Jahre größere Machtbefugnisse im Konzern an seinen Sohn übertragen konnte.

Unternehmen sucht nach neuen Strukturen

Eine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung könnte theoretisch eine Haftstrafe von fünf Jahren bis lebenslang zur Folge haben. Angesichts der Verdienste Lees für die Wirtschaft des Landes erwarten Beobachter jedoch eine milde Strafe. Nach dem Rücktritt Lees hat Samsung umfassende Veränderungen der Unternehmensorganisation angekündigt. (dm/dpa)

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