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STEUERSKANDALE: Drei DVDs brachten hundert Millionen Euro

Schon einmal stand ein deutscher Finanzminister vor der kniffligen Frage, ob er einem Informanten die Bankdaten von Steuersündern für viel Geld abkaufen soll: Peer Steinbrück (SPD) entschied sich im Jahr 2006 für den Kauf dreier DVDs, die ein Ex-Mitarbeiter der Liechtensteiner LGT-Bank dem Bundesnachrichtendienst (BND) angeboten hatte.Rund fünf  Millionen Euro erhielt der Informant, aber Steinbrück musste die Investition nicht bereuen: Mit Hilfe der Daten von rund 1000 Kunden der LGT-Bank konnten die Steuerfahnder bis heute mehr als 100 Millionen Euro an hinterzogenen Steuern sicherstellen.

Schon einmal stand ein deutscher Finanzminister vor der kniffligen Frage, ob er einem Informanten die Bankdaten von Steuersündern für viel Geld abkaufen soll: Peer Steinbrück (SPD) entschied sich im Jahr 2006 für den Kauf dreier DVDs, die ein Ex-Mitarbeiter der Liechtensteiner LGT-Bank dem Bundesnachrichtendienst (BND) angeboten hatte.

Rund fünf  Millionen Euro erhielt der Informant, aber Steinbrück musste die Investition nicht bereuen: Mit Hilfe der Daten von rund 1000 Kunden der LGT-Bank konnten die Steuerfahnder bis heute mehr als 100 Millionen Euro an hinterzogenen Steuern sicherstellen. „Das war das Geschäft meines Lebens“, freute sich Steinbrück.

Unter den ertappten Steuersündern war auch Prominenz vertreten: Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post, wurde im Februar 2008 vor seiner Haustür verhaftet, trat von seinem Amt zurück und wurde später wegen Hinterziehung von rund 970 000 Euro zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Strafzahlung von einer Million Euro verurteilt. Juristen hatten zuvor wochenlang gestritten, ob die Daten überhaupt für ein Strafverfahren verwertbar waren. Steinbrück nutzte die Affäre als Anlass für einen Feldzug gegen internationale Steueroasen. Im September 2009 beschlossen Liechtenstein und Deutschland ein Abkommen über den Informationsaustausch in Steuerfragen. men

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