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Wirtschaft: "Steuerzahler-Gedenktag": 201,5 Tage für den Staat arbeiten

Am heutigen Freitag um 11 Uhr 31 und 12 Sekunden ist es wieder soweit: Erst ab diesem Zeitpunkt arbeiten die Steuerzahler bis zum Ende des Jahres für den eigenen Geldbeutel. Dies teilte Karl Heinz Dräke, der Präsident des Bundes der Steuerzahler, am Donnerstag in Berlin mit.

Am heutigen Freitag um 11 Uhr 31 und 12 Sekunden ist es wieder soweit: Erst ab diesem Zeitpunkt arbeiten die Steuerzahler bis zum Ende des Jahres für den eigenen Geldbeutel. Dies teilte Karl Heinz Dräke, der Präsident des Bundes der Steuerzahler, am Donnerstag in Berlin mit. Deutlich über die Hälfte ihrer Einkommen müssen die Bundesbürger auch in diesem Jahr für Steuern und Sozialabgaben aufwenden. "Damit stehen ihnen in diesem Jahr von jeder verdienten Mark durchschnittlich nur knapp 45 Pfennige zur Verfügung", sagte Dräke.

Trotz weiterer Steuerentlastungen in den kommenden Jahren sinkt diese Last kaum: Nach 55,2 Prozent in diesem Jahr beträgt sie nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler 2005 noch 54,7 Prozent. Die vom Bund der Steuerzahler berechnete Einkommensbelastungsquote von 55,2 Prozent setzt sich nach Dräke aus 32,4 Prozent Steuerlast und 22,8 Prozent Sozialabgaben zusammen. In über 20 Jahren war die Quote 1990 mit 50,7 Prozent am niedrigsten. Danach stieg sie stetig an bis auf den Rekordwert von 57,1 Prozent im vergangenen Jahr. Dieser zeitliche Verlauf sei ein Indiz dafür, wie rasant die Belastung der Bürger mit Steuern und Abgaben in den letzten Jahren gestiegen sei, sagte Dräke. "Da kann man überhaupt nichts schön reden." Dräke forderte die Bundesregierung auf, die dritte Stufe der Steuerreform auf das Jahr 2003 vorzuziehen. "Nur drastische Steuersenkungen entfalten die nötigen Entlastungswirkungen und beleben die Konjunktur", sagte Dräke. Wenn die Steuer- und Abgabenbelastung zurückginge, würden seiner Ansicht nach die Steuerhinterziehungen ebenfalls zurückgehen. Auf welches Datum der Steuerzahler-Gedenktag in diesem Jahr gefallen wäre, hätten alle Bürger ihre Steuern auch wirklich gezahlt, konnte Dräke allerdings nicht beantworten.

jad

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