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Stiftungen: Rekordjahr für den guten Zweck

2008 wurden mehr als 1000 Stiftungen gegründet. In diesem Jahr wird der Erfolg nicht gehalten werden können.

Berlin - Das Jahr 2008 war ein Rekordjahr für die deutschen Stifter: Bundesweit gründeten sie 1020 neue Stiftungen, das entspricht einem Plus von mehr als sechs Prozent. Aus den Erträgen ihres Gesamtvermögens von mehr als 100 Milliarden Euro investierten die bestehenden Stiftungen rund sieben Milliarden für gemeinnützige Zwecke. Dies geht aus dem Stiftungs-Report 2009/10 hervor, den der Bundesverband Deutscher Stiftungen am Dienstag vorgestellt hat.

„Diese Entwicklung ist nicht nur für die Stiftungen wichtig, sondern auch für die Gesellschaft“, sagte Generalsekretär Hans Fleisch. Denn die Stiftungen bildeten oftmals ein Fundament für das ehrenamtliche Engagement der Bürger. Von den mehr als 16 000 Stiftungen in Deutschland finanziert rund ein Drittel soziale Einrichtungen, wie Krankenhäuser oder Kindertagesstätten. „Es gibt aber einen Trend hin zur Kultur“, sagte Fleisch.

Ein Grund für den Stiftungsboom seien verbesserte steuerrechtliche Rahmenbedingungen, sagte Fleisch. Aber auch die demografische Entwicklung spiele eine wichtige Rolle. In einer älteren Gesellschaft sei die Zahl der Stifter meist größer. Durch die Verwerfungen auf dem Kapitalmarkt werde sich dieser Erfolg aber kaum wiederholen lassen. „Das Kapital einiger Stiftungen wird zurückgehen“, sagte Fleisch. Vor allem Unternehmen hätten neue Gründungen erst mal „auf Eis gelegt“. Bereits zugesagte Projekte seien aber nicht in Gefahr. Für die nächsten zwei Jahre rechnet Fleisch mit einem verschärften Kampf um die Gelder.

Die Deutschen wollen indes mehr für soziale Zwecke tun, wie eine Umfrage des Bundesverbandes ergab. Gut jeder Zweite möchte in der Krise sein freiwilliges Engagement erhöhen. Aber 55 Prozent befürchten, dass auch das Ehrenamt eine Rezession erleben wird.jte

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