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Die Büros der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main.

© dpa/Boris Roessler

Strategie geändert: EZB gibt sich neues Inflationsziel

Die Währungshüter streben eine Teuerungsrate im Euro-Raum von 2,0 Prozent an. Das bisherige Ziel war zunehmend in Misskredit geraten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre geldpolitische Strategie runderneuert und sich ein neues Inflationsziel gesetzt. Die Währungshüter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde wollen künftig mittelfristig eine Teuerungsrate im Euro-Raum von 2,0 Prozent anstreben, wie die Euro-Notenbank am Donnerstag in Frankfurt ankündigte.

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Bisher hatte das Ziel auf unter, aber nahe zwei Prozent gelautet. Diese Formulierung war aber zunehmend in Misskredit geraten, weil sie aus Sicht vieler Experten nahelegt, die Euro-Wächter würden eine zu hohe Inflation stärker bekämpfen wollen als eine zu niedrige. Ihr bisheriges Ziel verfehlte die EZB bereits seit Frühjahr 2013.

EZB-Chefin Lagarde, die die Notenbank seit November 2019 führt, hatte die Generalüberholung bereits kurz nach ihrem Amtsantritt angekündigt. Durch die Corona-Krise verzögerte sich die Überprüfung dann aber. Die Währungshüter hatten letztmalig im Jahr 2003 ihre geldpolitische Strategie überarbeitet. Damals hatten sie ihr mittelfristiges Preisstabilitätsziel von 1998 präzisiert. Bis dahin hatte es auf unter zwei Prozent gelautet - angepasst wurde es schließlich auf "unter, aber nahe zwei Prozent". Seitdem war diese Formulierung gültig geblieben. (Reuters)

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