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Wirtschaft: Streik beginnt in Sachsen

IG Metall legt Kampfgebiete für die 35-Stunden-Woche fest

Berlin (alf). Vom 2. Juni an wird die IG Metall für die 35Stunden-Woche in Ostdeutschland streiken lassen. Der Gewerkschaftsvorstand legte am Mittwoch in Berlin fest, dass zunächst in 85 sächsischen Metallbetrieben zum Streik aufgerufen werden soll; betroffen sind ferner 17 Unternehmen aus der ostdeutschen Stahlindustrie. In den nächsten Tagen lässt die IG Metall in den 102 Betrieben insgesamt 23000 Gewerkschaftsmitglieder über einen Streik abstimmen. Die erste Astimmung begann bereits am Mittwochabend bei Eko Stahl in Eisenhüttenstadt.

75 Prozent der Mitglieder, die „betrieblich anwesend sind“, wie IG-Metall-Chef Klaus Zwickel am Montag in Berlin erläuterte, müssen in der Urabstimmung für Streik stimmen. Dass diese Mehrheit zustande kommt, wird von niemandem angezweifelt. Auch von den Arbeitgebern nicht, die die heraufziehende Streikkulisse bedauerten. „Wenigstens“ beschränke die IG Metall den Streik in der Metall- und Elektroindustrie auf Sachsen, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Roland Fischer. Er bekräftigte die Haltung, „dass die 38-Stunden-Woche jetzt noch nicht abgeschafft werden darf und kann“.

Zwickel dagegen warf den Arbeitgebern vor, sie trügen die Verantwortung für den Streik, da sie sich einer Kompromisslösung verweigerten. Dabei habe die IG Metall in den vergangenen Monaten „so viele Signale ausgesendet, um zu einer Lösung zu kommen, wie noch nie“. Zwickel und der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Hasso Düvel, betonten die „hervorragende ökonomische Entwicklung in den tarifgebundenen Betrieben“. In diesen Firmen seien die Lohnstückkosten geringer, und trotzdem würden die Beschäftigten „für das gleiche Geld einen Monat länger arbeiten“, sagte Zwickel. Der nun anstehende Streik sei „kein nationales Unglück“. Das „öffentliche Gestolpere ist nichts anderes als Show“, meinte Zwickel in Anspielung auf Verkehrsminister Manfred Stolpe, der vor einem Streik gewarnt hatte.

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