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Die Berliner S-Bahn: Nicht so solide wie bestellt?

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Streit mit Deutscher Bahn beigelegt: Bombardier zahlt für Mängel an S-Bahn-Zügen

Der Streit um Mängel an Regional- und S-Bahn-Zügen zwischen der Deutschen Bahn und Bombardier ist beigelegt. Der Zughersteller zahlt nun einen dreistelligen Millionenbetrag an die Bahn.

Die Deutsche Bahn und der Zughersteller Bombardier haben einen jahrelangen Streit um Mängel an Regional- und S-Bahn-Zügen außergerichtlich beigelegt. Bombardier zahlt nach Angaben aus Industriekreisen einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag an die Bahn. Diese hatte allein für die Berliner S-Bahn fast 350 Millionen Euro Schadenersatz eingeklagt. Weitere Forderungen summierten sich auf einen ebenfalls dreistelligen Millionenbetrag. Die Vorwürfe, die beide Seiten vor den Gerichten geäußert hatten, seien damit erledigt, teilten beide Unternehmen am Freitag mit.

Die Deutsche Bahn hatte Bombardier unter anderem arglistige Täuschung vorgeworfen. Mängel waren bei den Berliner S-Bahnen, Regional- und S-Bahnzügen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sowie beim Talent2-Zug aufgetreten. In Berlin durfte in den Jahren nach 2009 zeitweise nur noch ein Viertel der Züge fahren, weil die Aufsichtsbehörden schwere technische Mängel festgestellt hatten. Es stellte sich allerdings auch heraus, dass die Bahn bei der Wartung geschlampt hatte.

Positives Signal für künftige Zusammenarbeit

„Wir haben in den letzten Monaten intensiv an einer Lösung dieser extrem komplexen und schwierigen Situation gearbeitet und so für beide Seiten einen akzeptablen Vergleich erreicht“, teilte der Rechtsvorstand der Deutschen Bahn, Gerd Becht, am Freitag mit. Lutz Bertling, Präsident von Bombardier Transportation, erklärte: „Seit Übernahme der Leitung von Bombardier Transportation war es mir ein persönliches Anliegen, das Verhältnis zu unserem wichtigsten Kunden zu verbessern.“ Der Vergleich sei ein positives Signal für die künftige Zusammenarbeit beider Unternehmen.

Deutsche Bahn und Bombardier sind auf dem sehr engen Markt stark aufeinander angewiesen. Die Bahn ist der größte Auftraggeber für Fern- und Regionalzüge in Europa. Bombardier ist seinerseits neben Alstom und Siemens einer der wenigen Anbieter für Hochgeschwindigkeitszüge. Beim milliardenschweren Auftrag für den ICE-Nachfolger ICx ist Bombardier als Unterauftragsnehmer von Siemens für rund ein Drittel des Zuges verantwortlich. (mit dpa)

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