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Stromausfall: Eon schuld an November-Blackout

Der deutsche Energiekonzern Eon steht wegen des massiven Stromausfalls am 4. November 2006 nun am europäischen Pranger. Millionen Menschen in Westeuropa waren betroffen.

Brüssel - Der Düsseldorfer Versorger trägt für die Panne, zu der menschliches Versagen wie technische Mängel führten, die Verantwortung, wie aus dem Abschlussbericht der Vereinigung der Netzbetreiber in Europa (UCTE) hervorgeht. EU-Energiekommissar Andris Piebalgs sagte: "Europa sollte die Lehren aus diesem Stromausfall ziehen und strengere Netzsicherheitsstandards entwickeln."

Bei Millionen Menschen waren nach der Abschaltung einer Hochspannungsleitung über der Ems in Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Italien und Spanien die Lichter ausgegangen. Eon hatte Mitte November erklärt, der "Blackout" sei auf menschliche Fehleinschätzungen zurückzuführen. Technische Fehlfunktionen seien nicht festgestellt worden.

Verbindliche Standards für EU-Netze gefordert

Laut Untersuchungsbericht war eine der drei Ursachen sehr wohl technisch. "Der Übertragungsbetreiber Eon Netz, bei dem der Fehler entstand, hatte keine Sicherheitsverfahren eingeführt. Er verfügte nicht einmal über alle technischen Instrumente, um zu überprüfen, ob das Netz innerhalb der Sicherheitsgrenzen betrieben wurde", schrieb die Kommission. Zudem seien andere europäische Netzbetreiber über die Maßnahmen bei Eon nicht informiert gewesen.

Piebalgs erneuerte die Forderungen der Brüsseler Behörde an die Mitgliedstaaten, endlich wirkungsvoll zusammenzuarbeiten, um solche Zwischenfälle künftig auszuschließen. Dabei geht es der Kommission vor allem um eine rasche und verbindliche Festlegung der Standards für die Sicherheit von Netzen auf EU-Ebene. Auch eine Entflechtung von Produktion und Transport bei den Stromkonzernen sei eine gute Maßnahme, um ausreichend Investitionen in die Zuverlässigkeit der Transportwege zu gewährleisten. (tso/dpa)

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