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Wirtschaft: Strompreis enthält keine Klimakosten

Berlin - Im Strompreis werden die Kosten für Gesundheits- oder Umweltschäden bisher unzureichend berücksichtigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Technische Thermodynamik (DLR) und des Fraunhofer Instituts für System und Innovationsforschung (ISI), die dem Tagesspiegel vorliegt.

Berlin - Im Strompreis werden die Kosten für Gesundheits- oder Umweltschäden bisher unzureichend berücksichtigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Technische Thermodynamik (DLR) und des Fraunhofer Instituts für System und Innovationsforschung (ISI), die dem Tagesspiegel vorliegt. Vor allem bei der Stromerzeugung mit heimischer Braunkohle werden hohe Folgeschäden in Kauf genommen, ohne dass sich das im Preis widerspiegelt. Die so genannten externen Kosten liegen demnach für Braunkohle bei knapp acht Cent pro Kilowattstunde Strom. Dabei fallen die Kosten für den von der Braunkohleverfeuerung verursachten Klimawandel besonders stark ins Gewicht. Aber auch bei anderen Luftschadstoffen schneidet die Braunkohle am schlechtesten ab.

Dagegen liegen die Folgekosten bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien deutlich darunter, stellen die Autoren fest, die ihre Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt haben. Am besten schneidet Windstrom ab, die externen Kosten für Solarstrom liegen bei rund einem Cent pro Kilowattstunde, dürften aber weiter sinken.

Als Preis für die Kosten des Klimawandels haben die Autoren als „besten Schätzwert“ 70 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2) zu Grunde gelegt. Die Annahmen variieren von 15 bis 280 Euro. Noch schwerer sei es, Gesundheitsschäden oder eine verminderte Lebenserwartung monetär zu fassen. Dennoch kommen sie zu dem Schluss, dass durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2005 Folgekosten von rund 2,8 Milliarden Euro vermieden wurden. Die Förderung durch das EEG habe aber nur 2,4 Milliarden Euro betragen. deh

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