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Wirtschaft: Strompreise steigen 2003

Verband nennt Förderung alternativer Energien als Hauptgrund

Berlin (fo). Die Stromkunden müssen im laufenden Jahr erneut tiefer in die Tasche greifen. Vor allem für die privaten Haushalte wird der Strom teurer. Nach Angaben des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) wird die Rechnung eines Durchschnittshaushaltes (drei Personen) voraussichtlich bei 50 Euro pro Monat liegen. Im vergangenen Jahr waren die Kosten von 41 Euro auf 46 Euro gestiegen.

VDEWHauptgeschäftsführer Eberhard Meller sagte in Berlin, dass etwa drei Viertel des Preisanstiegs auf „Sonderlasten“ zurückzuführen seien, also auf die Ausgaben der Stromwirtschaft zur Förderung von erneuerbaren Energien wie Windkraft sowie ökologisch besonders sinnvollen Energieformen wie der Kraft-Wärme-Kopplung (siehe Lexikon). Etwa ein Viertel der Erhöhung sei aber dadurch verursacht, dass die Strombranche sich konsolidiert habe und Unternehmen ihr Produkt nicht mehr „unter den Grenzkosten“ anbieten, sagte Meller. Zu Beginn der Liberalisierung des Strommarktes vor fünf Jahren war die durchschnittliche Stromrechnung von 48 Euro auf 40 Euro gesunken. Seit zwei Jahren steigen die Strompreise wieder.

Den nächsten Preisschub erwartet der Verband mit dem Bau neuer Kraftwerke. Zur Zeit werden praktisch keine neuen Großanlagen gebaut, die Auslastung der vorhandenen Kraftwerke ist wegen des leicht steigenden Verbrauchs im vergangenen Jahr laut VDEW auf 91 Prozent gestiegen. Die Überkapazitäten aus den Monopolzeiten, so Meller, sind „weitgehend weggeschmolzen“. Spätestens ab dem Jahr 2010 steht die Strombranche nach Einschätzung des Verbands vor der Notwendigkeit, neue Kraftwerke bauen zu müssen, zumal dann auch ältere Kraftwerke ersetzt werden müssten und Kernkraftwerke wegen des Kernenergieausstiegs vom Netz gehen. Laut Meller müssen etwa 40 000 Megawatt Leistung ersetzt werden.

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