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Exklusiv

Wirtschaft: Stromzähler sollen doch einheitlich werden

Die Bundesregierung erwägt, die Energiebranche bei der Umstellung auf sogenannte intelligente Stromzähler zu einheitlichen Geräten zu zwingen. Der Tagesspiegel hatte berichtet, dass die Geräte der verschiedenen Konzerne nicht kompatibel sind und deswegen ein Anbieterwechsel für die Kunden teuer werden kann.

Berlin - Bis zum Januar muss die Bundesnetzagentur einen Bericht über die neue Technik vorlegen. „Auf der Grundlage dieses Berichtes wird die Bundesregierung Schlussfolgerungen auch für die Standardisierung der Technik ziehen, wenn die Branche das nicht von sich aus schafft“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Verbraucherschutzministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU), dem Tagesspiegel nun. „Die technischen Geräte müssen natürlich austauschbar sein.“ Ähnlich hatte sich die SPD geäußert.

Auch sei auf den Datenschutz zu achten, forderte die Staatssekretärin. Der Tagesspiegel hatte berichtet, dass die Konzerne mit den neuen Zählern gegen säumige Zahler vorgehen können, indem sie den Strom rationieren. „Für Kühlschrank und Telefon käme noch genug Strom, für den Fernseher aber nicht“, hieß es bei RWE. Heinen-Esser warnte davor, Benutzerprofile zu ermöglichen. „Hier, denke ich, müssen die Verbraucher in der Zukunft entscheiden können, in welchen Abständen der Stromverbrauch an das Versorgungsunternehmen weitergemeldet wird: sekundengenau oder einmal am Tag oder einmal im Monat zum Beispiel.“ Heinen-Esser begrüßt die Technik aber im Prinzip, weil man stets den aktuellen Verbrauch ablesen kann. Strom und Geld zu sparen, sei auch gut für den Klimaschutz.

Ab Januar 2010 ist der Einbau der neuen Zähler in Neubauten und bei großen Sanierungen Pflicht. Die Geräte sollen schrittweise die 42 Millionen herkömmlichen Zähler in deutschen Haushalten ersetzen. Verdi rechnet damit, dass durch die neue Technik bis zu 6000 Arbeitsplätze bei den Energiekonzernen wegfallen, vor allem im Außendienst und in der Verwaltung.

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