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Studie: Automobilstandort Deutschland bekommt gute Noten

Der Automobilstandort Deutschland bleibt einer neuen Studie zufolge attraktiv. Die Stärken hierzulande sind qualifizierte Arbeitnehmer, eine gute Infrastruktur, sowie Forschung und Entwicklung.

Frankfurt/Main - Drei Viertel der deutschen Automobilzulieferer schätzen Deutschlands Attraktivität im internationalen Vergleich hoch ein, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht. Neue Produktionsstätten werden demnach allerdings vor allem im Ausland entstehen. In Deutschland soll die Produktion aber konstant bleiben. Als Deutschlands Stärken gelten Forschung und Entwicklung sowie die Qualifikation der Arbeitskräfte. Negativ sind aus Sicht der Unternehmen die Arbeitskosten.

Der weltweit attraktivste Standort ist für die deutschen Zulieferer derzeit Osteuropa. 91 Prozent der Unternehmen bezeichnen der Studie zufolge die osteuropäischen Länder als besonders reizvolle Produktionsstandorte für die Autobranche. An zweiter Stelle in der Gunst der Firmen steht China. Westeuropa halten immerhin noch 58 Prozent für besonders attraktiv. Innerhalb der westeuropäischen Staaten genießt Deutschland einen guten Ruf: 72 Prozent bezeichnen den Standort als aktuell besonders attraktiv.

Die Produktion in Deutschland soll trotz der Verlagerungen ins Ausland zumindest stabil bleiben. Drei Viertel der befragten Unternehmen wollen ihre heimische Produktion zumindest konstant halten. Etwa jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) plant sogar eine Ausweitung der Fertigung. Auf der anderen Seite gehen 24 Prozent davon aus, dass sie die Produktion in Deutschland zurückfahren werden. Für Deutschland gehe es darum, das derzeit sehr hohe Niveau bei Produktion und Beschäftigung zu halten, erklärte Ernst & Young-Autoexperte Peter Fuß. Neuinvestitionen in Deutschland werde es nur in geringem Umfang geben.

Deutschland punktet nach Einschätzung der Zulieferer im internationalen Wettbewerb vor allem durch die Qualität von Forschung und Entwicklung. Diesen Punkt bewerten 92 Prozent der Unternehmen als wesentlichsten Vorteil des Standorts. Die Qualifikation der Mitarbeiter und die Infrastruktur stellen für 84 beziehungsweise 80 Prozent der Firmen wichtige Standortvorteile dar. Die Lohnnebenkosten und die reinen Lohnkosten sind dagegen für 93 beziehungsweise 66 Prozent der Zulieferer besonders wichtige Nachteile.

Bei den Arbeitskosten werde Deutschland auf absehbare Zeit nicht mit Osteuropa konkurrieren können, erklärte Fuß. Doch Deutschland könne das "Powerhouse" der Automobilindustrie bleiben, indem neue Technologien vorangetrieben würden und die Unternehmen in punkto Qualität und Innovation führend blieben. Für die Studie wurden 180 deutsche Zulieferer befragt. (tso/AFP)

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