zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Studie des Verbandes der Unternehmensberater offenbart auch mangelhafte soziale Kompetenz

Rund 40 Prozent der Unternehmen in Berlin und Brandenburg sind wenig oder gar nicht erfolgreich. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater (BDU), die auf einer Untersuchung von 500 Firmen in der Region basiert.

Rund 40 Prozent der Unternehmen in Berlin und Brandenburg sind wenig oder gar nicht erfolgreich. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater (BDU), die auf einer Untersuchung von 500 Firmen in der Region basiert. Zwar könne man nicht von einem repräsentativen Querschnitt aller Firmen in der Region ausgehen, sagte Wolf Kempert, einer der Verantwortlichen der Studie, am Mittwoch in Berlin. Dennoch rechtfertigten einige der ermittelten Daten durchaus, von einer Gefährdung der Region zu sprechen. Als besonders erschreckend nannte Kempert die offenkundigen Planungsdefizite bei allen Fragen, die den Fortbestand eines Unternehmens betreffen. Etwa 68 Prozent aller Befragten gab an, sich über die Regelung der Nachfolge wenig oder gar keine Gedanken zu machen. Lediglich 13 Prozent der Manager haben "sehr konkrete" Vorstellungen über die Zukunft ihrer Firma.

Ähnlich schlechte Verhaltensmuster ermittelte die BDU-Studie für die in allen Fragen der Motivation, Teamfähigkeit und Mitarbeiterführung unerlässliche Sozialkompetenz des jeweiligen Managements. Hier erhielten nur 19 Prozent der Firmenchefs die Note "sehr gut". BDU-Vizepräsident Rémi Redley warnte vor der Vernachlässiung gerade dieser Managementtugend, weil insbesondere die soziale Kompetenz eine Unternehmerpersönlichkeit kennzeichne.

Weitere regionale Defizite zeigt die Studie außerhalb des sogenannten Speckgürtels auf. Gerade in den entlegenen Teilen Brandenburgs bestehe enormer Entwicklungsbedarf. Die Region laufe Gefahr, in Lethargie zu versinken und sich die eigenen Chancen gründlich zu verbauen, sagte Redley. Als positiv wertete der BDU-Vizepräsident, dass im Bereich "unternehmerisches Denken und Handeln", der neben "Persönlichkeit" und "fachliche Kompetenz" ermittelt wurde, die besten Noten zu verzeichnen seien. Gemessen an den katastrophalen Untersuchungsergebnissen einer ähnlichen Studie vor drei Jahren hätte sich der Gesamtzustand des Managements allerdings verbessert. Dennoch gebe es in den Firmen immer noch zu viele Mängel und Schwächen. Redley verwies in diesem Zusammenhang auf sichtbare Fortschritte von Firmen, die externe Beraterleistungen in Anspruch nehmen. Hier sei die Erfolgsquote doppelt so hoch wie bei Firmen, die auf fremde Hilfe verzichten.

olm

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false