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„Die Hauptstadt entwickelt sich zu einem der weltweit führenden Standorte der Digitalen Wirtschaft“, bilanziert IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. „Der IKT-Sektor sichert wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung.“

© dpa_Bildfunk

Studie: Hightech sorgt für Wachstum in Berlin

Die Industrie- und Handelskammer Berlin legt eine Analyse der Digitalwirtschaft in der Hauptstadt vor.

Berlin - Fast täglich, so scheint es, geht in Berlin ein neues Internetunternehmen an den Start. Doch was tragen Start-ups, die klein anfangen und nur Verluste produzieren, zur Wirtschaftskraft der Stadt bei? Bisher fehlt es an Daten. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat jetzt in einer aktuellen Studie die digitale Wirtschaft der Stadt analysiert. Ihr Urteil: Mit ihren positiven Wachstumszahlen zählt die Digitalwirtschaft zu den dynamischsten Branchen der Berliner Wirtschaft. Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) seien Innovationstreiber und wichtige Grundlage für neue digitale Geschäftsmodelle, heißt es weiter.

Demnach erwirtschaften die 4300 Berliner Unternehmen der Informations- und Kommunikationsindustrie inzwischen rund 4,3 Milliarden Euro und beschäftigen mehr als 45 000 Arbeitskräfte. Mittlerweile hat jeder 25. Beschäftigte seinen Arbeitsplatz in der digitalen Wirtschaft, Tendenz steigend: Zwischen 2008 und 2011 hat die Zahl der Beschäftigten um 20 Prozent zugenommen. Ähnlich ist es bei der Zahl der Firmen und der Höhe der Umsätze, die innerhalb eines Jahres (2009 auf 2010) um acht Prozent beziehungsweise 3,5 Prozent gestiegen sind. Die IHK erwartet, dass sich dieser positive Trend fortsetzt. 60 Prozent der 200 befragten IKT-Unternehmen gaben an, dass sie auch zukünftig weitere Einstellungen planen. „Die Hauptstadt entwickelt sich zu einem der weltweit führenden Standorte der Digitalen Wirtschaft“, bilanziert IHK- Hauptgeschäftsführer Jan Eder. „Der IKT-Sektor sichert wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung.“

Was Berlin jedoch fehlt, sind große IT-Unternehmen wie etwa SAP oder die Software AG. Drei von fünf der Berliner IKT-Unternehmen sind nach 2005 gegründet worden und nicht zuletzt deshalb sind sie vor allem der Gruppe der Kleinst- und Kleinunternehmen zuzuordnen. Außerdem dominieren die Dienstleistungen und hier wiederum die Softwareentwicklung. Ihre Kunden finden die Berliner Unternehmen vor allem in der Industrie – überwiegend außerhalb der Hauptstadt. Dafür schaffen die Unternehmen hier hochqualifizierte Jobs. Die Unternehmen der Digitalwirtschaft stellen ein Viertel aller Hightecharbeitsplätze in Berlin. Der Anteil der Akademiker ist besonders hoch. Fast jedes zweite Unternehmen kooperiert mit ein bis drei hochqualifizierten Freiberuflern.

Betrachtet man die Zahl der Neugründungen in der Branche, belegt Berlin bundesweit den zweiten Platz. Nur in Hamburg ist die Gründungsintensität pro Einwohner noch höher als in Berlin. Und waren es in den vergangenen Jahren bayerische Unternehmen, die in der regionalen Verteilung des Beteiligungskapitals an der Spitze standen (2011 erhielten sie 24 Prozent des gesamten Beteiligungskapitals), haben im zweiten Quartal 2012 erstmals Berliner Firmen diese Position übernommen. Mit 26 Prozent aller Beteiligungen sind die meisten in Berlin abgeschlossen worden. Nach Bayern flossen noch 15 Prozent. „Dies spricht für die wachsende Attraktivität der Berliner High- tech-Unternehmen für Risikokapitalgeber“, schreibt die IHK. Corinna Visser

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