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Studie: In schlechten Zeiten werden Unternehmen korrupter

Schmiergeld, Geschenke, Vergnügen bezahlen: In einer Wirtschaftskrise sind Unternehmen und Mitarbeitern eher bereit, zu unlauteren Mitteln zu greifen, belegt eine Studie.

Für eine Studie hatte die Wirtschaftsberatung Ernst&Young europaweit 2200 Angestellte befragt und herausgefunden, dass in Deutschland jeder vierte Mitarbeiter den Einsatz von Schmiergeldern für gerechtfertigt hält. Jeder fünfte denkt, Geschenke und die Bezahlung für Vergnügen seien geeignete Mittel zum Zweck.

Auch europaweit sagten 55 Prozent der Befragten, sie gingen davon aus, dass Korruption in der Wirtschaft zunehme, um das eigene Unternehmen zu schützen. Damit stehen die Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung auf dem Prüfstand. Immerhin 46 Prozent der Befragten gaben noch an, dass ihr Unternehmen in den vergangenen Jahren stärker gegen Bestechung vorgegangen sei. 

Die Studie geht davon aus, dass die Dunkelziffer jedoch viel höher liegt. Ernst&Young-Partner Stefan Heißner: "Wenn 25 Prozent der Befragten offen ihre Bereitschaft erklären, Geschäftspartner zu bestechen, dann müssen wir zusätzlich mit einer erheblichen Dunkelziffer rechnen." Man müsse den Schluss ziehen, dass die bisherigen Vorkehrungen mindestens 25 Prozent der Beschäftigten im Ernstfall nicht erreichten. Die Unternehmen stünden vor der Aufgabe, gerade in der aktuellen Krise ihre Maßnahmen gegen Korruption zu verstärken. (sp/dpa)

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