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Studie: WM hielt Deutsche von der Arbeit ab

Die Fußball-WM hat die Deutschen nach einer wissenschaftlichen Studie im Schnitt täglich 15 Minuten von der Arbeit abgehalten. Dem Produktivitätsverlust stand jedooch eine größere Kauffreude gegenüber.

Berlin - Anlässlich des sportlichen Großereignis im eigenen Land diskutierten Arbeitnehmer gerne die Spielergebnisse oder ließen die schönsten Szenen nach einmal Revue passieren, ohne die Arbeitszeit später nachzuholen, wie eine Befragung im Rahmen einer WM-Langzeitstudie der Universität Hohenheim ergab. "Deutschlandweit lässt sich der Produktivitätsverlust auf rund 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts hochrechnen", erklärte Markus Voeth vom Lehrstuhl für Marketing. Dem Produktivitätsverlust durch WM-Tratsch stünden jedoch geschätzte 4,7 Milliarden Euro gegenüber, mit denen die Fans den Konsum während der Fußball-WM zusätzlich anheizten.

Rund 66 Euro hat der durchschnittliche Bundesbürger über 14 Jahren der Studie zufolge wegen der WM im eigenen Land zusätzlich ausgegeben. Fast die Hälfte des Umsatzplus entfiel demnach auf die Getränke-Industrie und Gastronomie, die mit 2,1 Milliarden noch vor dem Umsatzplus der Fanartikel von 1,3 Milliarden Euro liege. Bei Kleidung und Sportartikeln habe die Fußball-WM die Umsätze um 0,9 Milliarden Euro gesteigert, bei Reisen um 0,6 Milliarden Euro. Voeth gab zudem zu bedenken, dass die Fußball-Fachsimpelei am Arbeitsplatz zwar Zeit gekostet habe, die Beschäftigten wegen der Fußball-Euphorie aber die verbliebene Zeit produktiver genutzt hätten. (tso/ddp)

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